Review

Alle Nase lang versuchen die Japaner ihren Mangas nachzueifern und hauen eine Realverfilmung nach der anderen heraus, wobei die Grundidee mit der kämpfenden Girl-Group gegen böse Mächte so alt wie die japanischen Comics selbst sind.
Und da wird es mittlerweile schwer, einen passablen Beitrag zu finden, denn dieser gehört gewiss nicht dazu…

Das scheitert bereits mit der einfältigen Geschichte, in der es schlicht darum geht, dass Junko einst für das Gute eintrat, dann aber zu den Yakuza wechselte. Seither schwört Asami Rache gegen das intrigante Weib.

Zwar vergehen kaum zwei Minuten, bis die erste oben ohne umherläuft und auch im weiteren Verlauf wird ein wenig Haut mit knapper Kleidung präsentiert, doch der Erotik-Faktor hält sich arg in Grenzen.
Wesentlicher ist jedoch, dass die Geschichte kaum in Gang kommt und der Zugang durch massiv viele Nebensächlichkeiten arg erschwert wird.

So findet sich mit Asami eine schwach gezeichnete Identifikationsfigur und auch ihr Pendant auf Seiten der Bösen bekommt kaum Screentime.
Hinzu kommen diverse Flashbacks an unmöglichen Stellen, die mal vor und mal zurückspringen und kaum einen dramaturgischen Faden sichtbar werden lassen.
Einzig die Fights lassen kurzfristig aufhorchen, denn ansonsten sorgen dialoglastige Szenen wie aus einem Stillleben und komplett unnötige Momente wie der komplette Live-Song einer viertklassigen Band für Langeweile.

Die Choreographie geht einigermaßen in Ordnung, auch wenn an einigen Stellen ein falsches Maß genommen wird und deutlich sichtbar ist, dass die Faust weit vorm Kinn abgestoppt wurde. Maßgeblicher sind dabei jedoch die Effekte des Blutvergießens, denn jene wurden einfach per Computer auf die Leinwand geklatscht, - da spritzt Blut an Stellen, an denen kurz darauf überhaupt keine Verletzung sichtbar ist.
Mal davon abgesehen, dass 73 Minuten Laufzeit auf einen deutlichen Eingriff aufs Splatter-Material hindeuten, ist nicht eine handgemachte Szene zu entdecken, etwas Explizites schon gar nicht.

Immerhin klingen Teile des Scores schön sleazy nach 70-Thriller mit Flöte, Wah-Wah-Riffs und Trompete und die meisten Girls sehen ganz niedlich aus, auch wenn keine von denen schauspielern kann, was noch schlimmer auf die Kerle zutrifft, die bis auf einen wortkargen Fremden allesamt dem Overacting verfallen sind und sich durch die Bank zum Hampelmann machen.
Handwerklich kann man ansonsten nicht allzu viel meckern, außer dem etwas ziellosen Einsatz einiger Farbfilter, die nichts zur Handlung beitragen, noch eine Veränderung der Umstände signalisieren.

Da haben wir also ein Minimum an Story, ein Maximum an langweiligen Passagen und ein wenig Girl-Power mit einigen Schwerthieben und schwingenden Fäusten.
Da kommt weder Spannung auf, noch entsteht auch nur ansatzweise ein Mitfiebern, - denn ohne die einigermaßen temporeichen Kämpfe könnte man bereits nach zwanzig Minuten Inhaltslosigkeit wegdösen.
Austauschbar, witzlos und maximal für Fetischisten kämpfender Asiatinnen empfehlenswert.
3 von 10

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