Angesichts der niedrigen Erwartungshaltungen durchaus soweit kompetent inszenierter Actionthriller, der natürlich absolut keine grossen Sprünge macht und auch ständig im B - Bereich bleibt, aber sich dort relativ wacker schlägt. Man hat zumindest schon weitaus schlimmeres in dem Sektor gesehen. Ins Kino gehört ein bescheidener Film dieser Art natürlich nicht, das Einspiel von gerade mal HK$ 1020 - Michael Wong Fanclub ? - dürfte Tony Leung Hung Wah's preiswert arbeitender Produktionsfirma Matrix kaum neue Wege geebnet haben.
Die Geschichte ist soweit in Ordnung, 2 Killer aus verschiedenen Organisationen sind anscheinend hinter den gleichen Zielen her und laufen sich deswegen auch einige Male über den Weg. Als Yamada dabei in Diana Ma [ Lam Hoi Hoi ] eine Zeugin übersieht, wird er auch noch auf die angesetzt.
Dumm nur, dass diese die Ex - Freundin von Chief Inspector Yip Tin Ming [ Michael Wong ] ist und der natürlich die Bewachung verstärkt. Dabei entflammen alte Gefühle zwischen den beiden wieder auf, sehr zum Unwillen seiner jetzigen Freundin Wai May [ Yoyo Mung ], die sich aber sowieso momentan relativ ungewöhnlich und auch abwesend verhält. Kein Wunder, ist sie doch der zweite Killer, der sich mit den Aufträgen langsam an den Gangboss Ola [ Yuen Wah ] heranpirscht.
Inhaltlich ist die Geschichte sicherlich nicht brandneu, aber ist gibt drögere Erzählungen davon. Die wenigen Wendungen sind allerdings weniger überraschend als vermeintlich geplant, trotzdem wird der Film ganz gut zusammengehalten, was auch vor allem durch das gelungene Porträt von May verursacht wird. Diese hat die Eltern sehr früh durch die Gangster verloren und konnte das Unrecht auf legalen Wege nicht beseitigen, so dass sie die Polizeikarriere beendete. Emotional ist sie bis auf den Rachegedanken sehr leblos, die Beziehung mit Yip scheitert praktisch schon von Anfang an, da beide mehr ihren eigentlichen Zielen statt einer gemeinsamen Zukunft entgegensehen. Seine Versuche, sie zu einer Heirat zu überreden, erscheinen sinnlos; dass nun seine Ex - Freundin auftaucht und keine Scheu hat, ihn vor allen Augen anzubaggern und er nicht wirklich abgeneigt ist, ist für sie das letzte Zeichen, dass aus einem gemeinsamen Leben nichts wird.
Sowieso will sie lieber sterben, allabendliche Russisch Roulette Spielchen involvieren immer mehr Patronen in der Kammer, Aufmerksamkeit oder Halt kriegt sie nicht von ihrem Freund. Ausgerechnet ein Fremder, der zur Unterstützung von den Chinesen abgestellte Kriminalpsychologe James Fong Jin [ Fu Heng ] erkennt ihr Dilemma, kann sie dann aber nicht von abbringen.
Geht hierbei der dramatische Ansatz in Ordnung, so packt der Film thrillermässig nicht so wirklich, zumal man öfters auf mehr Schein als Sein zurückgreift und dadurch einige lose Fäden hingeschmissen bekommt. So hat Officer Yip immer zum ungünstigsten Zeitpunkt aus heiterem Himmel Migräne, Erklärungen dafür werden nicht geliefert, Michael Wong wird deswegen allerdings noch unsympathischer, als er sowieso schon ist. Zudem bekommt er hier wie ein Grossteil der Schauspieler Dubbing verpasst, so dass er wirklich nur wie ein lahmes Gespenst durch den Film schleicht und sich zeitgleich mit dem Zuschauer öfters mal an den Kopf fasst. Auch dass Yuen Wah die ganze Zeit bei der geringsten Bewegung asthmageplagt im Sessel kauert, aber am Ende gestählt durch das Gebäude springt und schiesst soll man lieber ausblenden, genauso wie den atmosphärisch nebelabsondernden Geheimraum May's.
Als reiner Actionreisser passiert auch zu wenig, um die negativen Punkte ganz zu überspielen. Wenn mal geschossen wird kann man sich angesichts des Budgets wegen Quantität nicht beschweren, hat man doch für eher längere Sequenzen gesorgt; die Choreographie von Willie Ho [ Big Boss Untouchable, Dragon the Master ] und Simon Leung Sang [ Dreaming the Reality, Cheetah on Fire ] sieht manchmal mehr gewollt als gekonnt aus, aber bemüht sich zumindest. Viel Slowmotion - Einsatz, recht aktives Bewegungs - und Schussverhalten und hier und da auch mal kleinere Stunteinsätze lassen den Film auf dem Gebiet ganz gut aussehen; die seltsamen Soundeffekte verhunzen den Eindruck allerdings wieder etwas. Eine etwas grössere Materialschlacht am Beginn involviert dann auch eine Verfolgungsjagd Taxi - Polizeiwagen, die allerdings sichtlich langsam stattfindet und spätestens nach dem Überschlag des Taxis und dem trotzdem weiter feuernden Killer leicht lächerlich erscheint.
Es hätte trotzdem schlimmer kommen können. Die Actionszenen gehen soweit in Ordnung, der Rest ist nicht zu dumm. Bei den Darsteller gibt es einige gute Leistungen, Michael Wong selber rückt mehr in den Hintergrund. Kann man mit einem Faible für derartige Filme also sehen, der Rest macht wahrscheinlich sowieso seinen Bogen drum rum.