White Heat (2000)

Terroristen stürmen mit brutaler Gewalt den größten Staudamm Japans, nehmen die Belegschaft als Geiseln und drohen damit, den Damm zu sprengen und dadurch mehrere hunderttausend Menschen zu töten, wenn man ihnen nicht binnen 24 Stunden die stattliche Summe von fünf Milliarden Yen zahlt. Da die einzige Gebirgsstraße blockiert ist und ein Schneesturm einen militärischen Einsatz per Hubschrauber unmöglich macht, bleibt als einzige Hoffnung noch der Techniker Togashi, den sich dem Zugriff der Terroristen entziehen konnte und prompt zum Gegenangriff übergeht. Zusätzliche Motivation erhält Togashi dadurch, dass sich die Verlobte seines vor kurzem verstorbenen besten Freundes Yoshioka, für dessen Tod er sich selbst die Schuld gibt, unter den Geiseln befindet... Die Japaner machen es zur Abwechslung mal Hollywood gleich und fertigen ein taugliches "Stirb Langsam"-Rip-Off, das ob seines alpinen Settings und der ständigen Schneegestöber natürlich auch nur allzu bewusst Erinnerungen an das Stallone-Vehikel "Cliffhanger - Nur die Starken überleben" heraufbeschwört... wobei es hier allerdings nicht ganz so schwindelerregend zugeht wie in Renny Harlins Bergsteiger-Thriller. Da die Action aber gut zum Laufen kommt und die Grund-Plotte passabel gehändelt wird (und die allseits beliebte Einer-gegen-alle-Masche eh unkaputtbar ist), kann man sich mit "White Heat" als solidem Vertreter seiner Gattung trotzdem ganz nett die Zeit vertreiben. Auffällig ist, dass die Chose im Gegensatz zu den üblichen, leicht ironisierten US-Spektakeln ähnlichen Zuschnitts wesentlich ernsthafter angegangen wird und man auf depperte Oneliner vollkommen verzichtet, Togashi kommt als japanisches Pendant zu John McClane kaum rüber wie ein souveräner Action-Held, sondern mehr wie ein überforderter Everyman mit dem Mut zur Verzweiflung. Auf DVD firmiert der Streifen auch unter dem Alternativtitel "WhiteOut" und in der Glotze läuft er ab und an im ZDF oder einem der dritten Programme als "Nur der Tod ist kälter" (kälter als was?).

7/10