Review

Ridley Scott zum Abgewöhnen


Ridley Scott in jeder Einstellung: "Gladiator" oder "Königreich der Himmel" zumindest erkennbar. Auch dessen gewisser Charme und Genre-Fertigkeit. Doch "Robin Hood"? Wirkt fast ständig wie eine Pflichtübung statt Kür. Ich sehe mir für meinen Teil Douglas Fairbanks oder Erroll Flynn immer noch lieber an. Die bildlichen Arrangements, die comic reliefs, etc. Wer den Fuqua-Blockbuster "King Arthur" von 2004 gesehen hat weiß schon wohin die Reise inhaltlich geht: eine realistische Grundierung, um das Wort Revisionismus zu vermeiden. Romantisch zwar auch, aber halt eher so wie bei den "Brücken am Fluss" als in "Schneewitchen". Sicher ist "Robin Hood" formal wesentlich besser als "King Arthur" - das aber wohl auch keine Kunst wenn man so will. Da ein in Großproduktonen neuer Jungspund, dort ein hier alteingesessener Haudegen, dessen Bruder Tony zuletzt sogar noch mehr Mut zur Innovation gezeigt hat. Ich sage nur die Schmonzette "Ein gutes Jahr": braucht, nein darf sich Hollywood mit Russel Crowe heutzutage wirklich noch einen Cary Grant leisten? Ich denke doch nein - Anachronismus pur. Ansonsten Helden-Neuerschaffung und Zweifel an den Überlieferungen. Wie gehabt.
Alles verpackt in Millionen und Abermillionen an Ausstattung.
Vielleicht doch auch ein Zeichen des traditionellen Hollywood-Films seit der letzten Dekade im Untergehen begriffen - etwas Neues muss (wieder) her: doch was? Was geht nach zweifelndem Pathos noch für ein Massenpublikum? Ich weiß auch nicht. Vielleicht einfach aufhören (solche) Filme zu drehen, dafür mehr (und bessere) Videospiele

Rating 7.5

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