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Klassiker sterben nie aus, und so kann man sicher sein, in regelmäßigen Abständen Neuverfilmungen von Dracula, Tarzan oder Jesse James präsentiert zu bekommen, sei es als millionenschwerer Blockbuster, als trashiger B-Movie oder als Zeichntrickversion.Hier trifft es nun mal wieder Robin Hood, den alten Sehnenzupfer, der König der Diebe, der es den Reichen nimmt, um es den Armen zu geben, die personifizierte Reichensteuer sozusagen. Und wie schon früher mit Douglas Fairbanks, Errol Flynn, Sean Connery oder Kevin Costner, übernimmt wieder ein ganz Großer seiner Zeit die Titelrolle - Russel Crowe. Und wie schon bei Gladiator, Ein gutes Jahr und Der Mann, der niemals lebte führt wieder Ridley Scott Regie - das bürgt schon mal für Qualität.

Vorab - der Film ist gar nicht so schlecht. Keine Helden in Strumpfhosen wie anno dazumal, keine Bryan Adams Musik zum kumpeligen Zeltlager wie bei Costner. Eher Gladiator im Mittelalter, dreckig, heftig, realistisch. Aber das ist auch das Manko - es wirkt ein bisschen wie Gladiator Teil 2. Optik, Aufbau, Charakterisierungen, alles geschickt bei sich selbst geklaut, der Herr Scott. Und betrachtet man Russel Crowe erkennt man kaum einen Unterschied in den beiden Rollen. Dennoch ist er überzeugend und sehr präsent, was auch der fantastischen deutschen Synchronstimme zu verdanken ist. Die weiteren Rollen der bekannten Namen der Sage (Little John, Bruder Tuck, Will Scarlet, Alan a' Dale, der Sheriff, der König) sind allesamt passend klischeehaft gefüllt, Mark Strong als Fiesling, William Hurt als weiser Ritter und Max von Sydow als Sir Walter Loxley überzeugen noch am meisten in ihren Parts.

Was man dem Film zugute halten muss - er erzählt nicht die altbekannte Geschichte, sondern sozusagen die Vorgeschichte dazu, wie Robin Hood zum Gesetzlosen wurde. Was in anderen Verfilmungen nur angedeutet wurde, ist hier das Hauptthema, nämlich die Herkunft des Helden, sein Leben bevor er zum Forstwirt des Sherwood Forest wurde. Klar, eine Liebesgeschichte muss rein, also Cate Blanchett als Lady Marian dazu, und das kommt auch ganz gut rüber.

Als Böse müssen die Franzosen herhalten, die gerade die Invasion Englands planen (wozu überhaupt, wer will da wohnen?), und so liegt es nach einigen hin und her an Robin Hood, die englischen Adeligen zu einen, um die Schneckenknacker zurück über den Kanal zu scheuchen.

Aber: irgendwie hinterlässt Robin Hood das Gefühl, dass jetzt noch was kommen müsste, man vermisst die altbekannte Story. Aber vielleicht ist genau das geplant - eine Fortsetzung. Könnte ich mir durchaus gut vorstellen.

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