Review

Ip Man 2 (2010)

„Ip Man“ ist eine Perle unter den Martial Arts Filmen und die viel zu schnell verliehene Bezeichnung „Kultfilm“ geht hier voll in Ordnung. Eine Fortsetzung um den Lehrer von Bruce Lee ließ also nicht lange auf sich warten und ein Prequel (Ip Man Zero) wurde auch noch nachgeschoben. Der Fortsetzung sah ich recht skeptisch gegenüber, da ich mir kaum vorstellen konnte, daß diese an den ersten Teil heranreichen kann. Die Grundvoraussetzungen stimmen schon mal, Wilson Yip führt erneut Regie und Donny Yen gibt wieder den Meister. Ob es eine würdige Fortsetzung geworden ist, mein Kurzfazit: Ja es ist und fast ohne Abstriche gegenüber dem Erstling.

„Ip Man 2“ macht nahtlos dort weiter wo der erste Teil aufgehört hat. Meister Ip hatte den Kampf gegen den Japaner gewonnen, wurde aber angeschossen. Er überlebte und flüchtete nach Hong Kong. Um den Unterhalt für seine Familie zu sichern, eröffnet er eine Wing Chun Schule. Die Konkurrenz mit den anderen Schulen und Meistern sorgt für gewisse Schwierigkeiten, doch als sich die britischen Besatzer noch in das Geschehen einschalten, eskaliert die Situation.

Die Story empfand ich hier etwas schwächer und vorhersehbarer als im ersten Teil. Sie wirkt mehr zusammen geschustert und nicht mehr ganz so authentisch. Gerade die Briten wirken gegenüber den Japanern des Vorgängers als Bösewichte etwas überzeichnet.

Erneut auf dem selben hohen Niveau ist das charismatische Schauspiel von Donny Yen. Er spielt nicht einfach nur Meister Ip – nein er ist Meister Ip. Mit Sammo Hung ist ein weiterer Bekannter, der in gefühlt jedem zweiten Kung Fu Film mitwirkt, mit von der Partie.

In „Ip Man 2“ gibt es keine großen Änderungen gegenüber dem Vorgänger, wieso auch ändern was gut ist. Auch hier ist erneut die Figur des Meister Ip der große Pluspunkt. Er hat sich kein bisschen verändert und es macht wieder Spaß diesem ehrenwerten und korrekten Mann über die Schulter zu schauen. Auch die Atmosphäre stimmt und natürlich gibt es auch wieder beeindruckende Kampfszenen die meistens auch realistisch wirken. Nur der Kampf am Fischstand gegen Unmengen von Gegnern ist etwas zu viel des guten und könnte eher einem Jackie Chan Film entsprungen sein.

„Ip Man 2“ ist eine der wenigen Fortsetzungen die qualitativ sehr nahe am Original ist. Das verdankt der Film erneut einem sympathisch und locker aufspielenden Hauptdarsteller und der Tatsache gegenüber dem Erstling wenig bis nichts verändert zu haben. Die leicht schwächere aber trotzdem packende Story und die etwas unrealistischeren Kämpfe trüben das Gesamtbild kaum. Wem der erste Teil gefallen hat, wird auch hier seine Freude haben.

... jetzt bin ich der Meister 8/10

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