Review

Und weiter geht es mit Wing Chun...19.02.2011

Direkt steigen wir hier ein, direkt an das Ende des ersten Teils anknüpfend. Ip Man gelingt mit Frau und Kind die Flucht nach Hongkong. Bald ist auch der Krieg zu Ende, und so versucht Ip, in Hongkong mittels einer Kampfkunstschule eine Existenz für sich und seine Familie aufzubauen. Das ist schwer, denn die Konkurrenz ist groß und wacht eifersüchtig über ihre Territorien. Doch Ip sei dank wird hier durch eine Serie von direkten Kämpfen Frieden geschaffen, Ip kann seinem Beruf nachgehen und ein paar Kröten verdienen. Aber was wäre Hongkong ohne die Engländer als Kolonialherren...was wären die Engländer ohne einen brutalen Boxchampion, der sogar den ehrwürdigen Meister Hung tötet...und was wäre dieses, wenn nicht der legendäre Anlaß für Ip, sich der Sache anzunehmen, in den Ring zusteigen, Meister Hung zu rächen und wie Rocky in Rocky 4 noch ein paar Worte des Friedens zwischen den Nationen zu finden...

Eben. Waren es im ersten Teil noch die bösen Japaner, so sind es hier die raffgierigen Engländer, einer steifer und fieser als der nächste. Daran ist auch die wenige Kritik festzumachen, die ich diesem Streifen leider um die Ohren schlagen muß - denn das Bild der Chinesen ist mir einfach ein Stück zu erhaben, zu glorios. Macht aber nichts, denn das ist wie schon bei Ip Man und Ip Man Zero jammern und greinen auf sehr hohem Niveau. Der Film kann nämlich voll und ganz überzeugen, hat mit Donnie Yen auch einen sehr sympathischen Hauptdarsteller an Bord, der sogar in Ruhe eine Zigarette rauchen kann und dabei eine interessante Mischung aus Gleichmut und Kampfkunst ausstrahlt. Natürlich werden hier allerhand Fakten aus dem echten Leben Ip Mans präsentiert, und das macht den Film für einen Schüler des Wing Chun noch einmal interessanter.

Zudem ist auch die Action wieder unglaublich gut vertreten. Die Kampfserie zwischen Ip und den verschiedenen Großmeistern überzeugt voll und ganz, präsentiert die unterschiedlichen Stile des Kung Fu mit großer Leichtigkeit, und dahinter tritt sogar die Auseinandersetzung mit dem Boxer in den Schatten. Drahtseilakte sehen wir insgesamt weniger, statt dessen immer wieder über den ganzen Film verteilt kleinere Scharmützel, auch von Ips Schülern. Das ist alles überaus unterhaltsam und technisch einwandfrei in Szene gesetzt, und daher bildet dieser Film tatsächlich nicht nur den Abschluß, nein, sogar das krönende Finale der Trilogie um das Leben Ip Mans. Nun aber sollte es gut sein, denn zuviel Ip'sche Lebensgeschichte braucht es nicht. Wer aber den Asiafilm im allgemeinen und Kampfsport im besonderen mag, kommt an diesem famosen Vertreter seiner Zunft nicht vorbei...9/10.

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