Review

Nachdem ich es nicht ins Kino geschafft hatte, wartete ich nun geduldig bis die DVD erschien, um den langersehnten Film zum Trailer endlich sehen zu können. Ob sich diese 15 Euro nun gelohnt haben...mmmh...eigentlich nicht. Das heißt nicht, dass der Film eine Enttäuschung ist, ganz und gar nicht. Eher trifft der Film genau die Erwartungen. Bis auf ein zwei Überraschungen im Bereich Goregehalt wartet der Film mit keinerlei Innovationen auf. Wer Rodriguez' Filme kennt, weiß bereits im Vorfeld genau, was ihn erwartet. Wer Rodriguez' Filme mag, hat daher auch keinen Grund zur Klage.

"Machete" orientiert sich an den billigen, reaktionären Action-Krachern der späten 70er und frühen 80er, wobei das Reaktionäre einer Kritik am Umgang mit den mexikanischen Flüchtlingen gewichen ist. Dieser Anflug von Sozialkritik geht aber vollkommen im Geballer und der hahnebüchenen Handlung unter. Eine Charakterzeichnung gibt es allenfalls im Ansatz, ansonsen sehen wir Prototypen, die prototypische Dinge tun. Auch wenn man eigentlich genau das wollte, ist man doch eventuell ein bischen enttäuscht, dass der Regisseur und Autor sich so direkt an den filmischen Vorbildern langhangelt. Ein Problem des Films besteht nämlich in einer Vergeudung von Möglichkeiten, die der unglaubliche Cast mit De Niro, Johnson, Fahey und Seagal geboten hätte. Alle diese Figuren hätten doch mehr Raum zur Entfaltung verdient, um das Filmerlebnis nachhaltiger gestalten zu können. Zwar ist es auch reizvoll Rober De Niro in einer so plakativen und flachen Rolle zu sehen, aber das lässt spätestens nach 30 Minuten nach.

Glänzen kann dabei natürlich Danny Trejo, dem der Film auf den massigen, tätowierten Leib geschneidert wurde. Endlich hat der Mann eine Hauptrolle, endlich kann der Mann loslegen! Und das tut er demnach auch, wobei die erste Hälfte des Films ordentliche Schauwerte bietet, aber wegen der blassen Story in Hälfte zwei etwas nachlässt. Besonders schade ist, wie die Rolle Chech Marins verheizt wird.

Aber egal, was bleibt ist ein typischer Film, der viele Erwartungen erfüllt und uns den wunderschönen Satz "Machete schreibt keine SMS!" hinterlässt, den ich schon dann und wann in Kneipen zitiert bekam. Dass Machete dann doch eine SMS schreibt, ist der eigentliche Höhepunkt des Films. Unglaublich!

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