Bereavement
(Universum Film)
Viel wurde im Vorfeld in den verschiedensten Medien über Stevan Menas Bereavement geschrieben. Man stieß sich am Plakatmotiv des Jungen mit dem Messer in der Hand, zeigte sich über den Inhalt der Geschichte verstört (wahrscheinlich ohne den Film damals schon gesehen zu haben), oder pries ihn gerade deswegen als die Hoffnung am Horror-Firmament (wahrscheinlich ebenfalls ohne vorherige Sichtung des Filmes). Doch was soll ich nun sage? Es ist nur ein Film! Zwar einer, der durch eine recht gelungene Grundatmosphäre überzeugt, aber eben doch nur ein weiterer Vertreter, der weder inhaltlich noch visuell die moralischen Tabugrenzen neu zu stecken weiß.
Martin Bristoll ist ein sechs Jahre alter Junge, als er von dem geistig verwirrten Graham Sutter entführt und in einem verlassenen Schlachthof gefangen gehalten wird. Er wird dort jedoch nicht nur gefangen gehalten, sondern muss Sutter auch bei der Ermordung einiger anderer Opfer zuschauen. Jahre später: die 17jährige Allison Miller hat ihre Eltern verloren, und muss aus diesem Grunde zu ihrem sehr konservativen Onkel (Michael Biehn – Terminator, Aliens) aufs Land ziehen. Als Großstadtkind passt ihr dies nicht, dies ändert sich aber, als sie auf einen gleichaltrigen Jungen trifft, und man sich näher kommt. Bei Ortserkundigungen durch Allison trifft diese natürlich bald auch auf den verlassenen Schlachthof, meint aber, dort einen kleinen Jungen rumrennen gesehen zu haben. Als sie dem auf den Grund gehen möchte, trifft sie jedoch auch auf den dort hausenden Sutter. Der Alptraum beginnt…
Stevan Mena war bei Bereavement als Produzent, Drehbuchautor und Regisseur am Werk. Ihm gelingt hier ein atmosphärisch überzeugender, recht harter Film, der auf Grund der Thematik und der teils expliziten Gewaltdarstellung mit Freigabeproblemen und Kürzungen zu kämpfen hatte. Auch wenn es ihm gelingt, die einzelnen Genreversatzstücke gut zusammenzufügen, erscheint mir als Zuschauer das Ergebnis streckenweise als zu simpel, beziehungsweise als zu offensichtlich zusammengesetzt. Bereavement ist als die Vorgeschichte einer von Mena titulierten Malevolance-Trilogie geplant, und erhielt auf vielen Festivals Awards sowohl für den Film als auch den Regisseur.
Die Blu ray aus dem Hause Universum Film kann sowohl in Bild als auch Ton voll überzeugen, und bietet zudem reichlich Information in Form von einem 34 Minuten langen Making of, geschnittenen Szenen, einer Foto Gallery und diversen Spots und Trailern.
Auch wenn Bereavement nicht so überzeugend ist, wie ich es mir persönlich erhofft hatte, kann er durch eine morbide, düstere Atmosphäre überzeugen, und bietet streckenweise spannende Unterhaltung für Genrefans.
CFS