Review
von Leimbacher-Mario
Shrek's Midlife-Märchen-Crisis
Der finale Teil der Shrekologie lässt uns mit ansehen, wie der grüne Oger mit seinem eigentlich perfekten Leben als Vater, Ehemann & etwas anderer Held, nicht nur überfordert sondern schlicht unzufrieden ist. Was würde er nicht alles gegen einen einzigen Tag als echter, angsteinflössender Oger geben?! Das lässt sich der gewievte Wunscherfüller Rumpelstilzchen nicht zweimal sagen & so landet unser Held in einem Paralleluniversum, in dem alles anders, dunkler & böser ist. Er hat Fiona nie kennengelernt, Rumpelstilzchen ist König & nun heißt es, für all das zu kämpfen & sich wieder zu holen, vor allem schätzen zu lernen, was er sich in den ersten drei Filmen verdient hat!
Die Grundprämisse ist wirklich gelungen, es steht eine Menge, eigentlich alles, auf dem Spiel & vor allem Männer mittleren Alters können sich in Shreks anfängliche Lage & Denke mehr als gut hineinversetzen. Denn warum sollten heldenhafte Oger von einer Midlife-Crisis verschont bleiben? Optisch hat sich im Vergleich zu Teil 3 nur noch im Detail etwas verbessert & 3D ist wie meist zu vernachlässigen. Insgesamt finde ich das etwas andere Finale, passend zur etwas anderen Märchen-Animationsfilm-Reihe, jedoch besser als seinen blass gebliebenen direkten Vorgänger. Mehr Gefühle, mehr zu verlieren, etwas back to the roots & es ist einfach wunderschön zu sehen, dass Fiona & Shrek sich nochmal, diesmal unter ganz anderen Umständen, ineinander verlieben. Sogar die Sidekicks waren nicht ganz so nervig, das neu eingeführte Volk der Oger macht Spaß & der Ton des Finales ist überraschend düster & ernst.
Wo wir auch direkt bei dem Punkt sind, warum Teil 4 dann doch kein perfekter Abschluss der Reihe ist & nicht ganz auf Niveau des Beginns der ogerischen Reise ist. Denn es gibt hier gefühlt die wenigsten Lacher in der Reihe, trotz düsterer Stimmung ist der Film dann doch irgendwie sehr vorhersehbar & viele Elemente sind wenig originell. Die Grundidee reißt nochmal Vieles raus, allgemein lassen sich Abnutzungserscheinungen aber nicht verbergen, wodurch ein Teil 5 dann wirklich niemand gebraucht hätte & es gut ist, dass man hier endgültig Schluss machte. Die ohnehin schon verquere Märchenwelt Shreks wird hier nochmal auf den Kopf gestellt, die Liebe zwischen ihm & Fiona steht zu recht im Mittelpunkt & es gibt ein letztes Wiedersehen mit allen alten Bekannten, grandiosen Synchronstimmen & dem liebenswerten Oger höchstpersönlich, der hier endgültig sein Glück findet & schätzen lernt. Ende grün, alles grün.
Fazit: cleverer Abschluss der Shrek-Reihe, der überraschende & neue Wege durch ein Paralleluniversum wagt - auch wenn man nie ganz die märchenhafte Stimmung & Qualität der ersten beiden Teile erreicht.