KAMPF DER TITANEN (CLASH OF THE TITANS, USA 2010, Regie: Louis Leterrier)
Der Fischer Spyros (Pete Postlethwaite) zieht beim Angeln einen Sarg an Bord, in welchem ein Knabe samt der Leiche seiner Mutter liegt. Er nimmt den Jungen an sich und zieht ihn auf. Als der Zeus-Bastard erwachsen ist, herrscht in Griechenland eine Stimmung des Aufbegehrens. Der junge Perseus (Sam Worthington), nun Fischer, wie schon der Ziehvater, erlebt am eigenen Leibe, dass der Mensch sich gegen die Götter erhebt. Dabei kommen allerdings seine Zieheltern und seine Stiefschwester ums Leben, weshalb er Rache schwört und nun selbst gegen Hades in den Krieg zieht. Dabei gibt’s noch allerhand anderes kleineres und größeres Viehzeug zu erschlagen, zu zerschneiden, zu erdrosseln, zu enthaupten und zu durchbohren - soll heißen: Es gibt genug zu tun!
KAMPF DER TITANEN erzählt eine überschaubare, lose an der griechischen Mythologie angelehnte Geschichte, die bereits 1981 mit mäßigem Erfolg verfilmt wurde. Anno 2010 wurde nun die Stop-Motion-Tricktechnik durch moderne CGI-Tricktechnik ersetzt und in pompöser Inszenierung stark an den großen Popcorn-Vorbildern des neuen Jahrtausends orientiert. So bekommt der Rezipient allerhand Einheitsbrei und Bekanntes um die Augen gedroschen, bekannte Einstellungen und Perspektiven aus HERR DER RINGE, HARRY POTTER, FLUCH DER KARIBIK und TRANSFORMERS geben sich hier die Klinke in die Hand. Im Grunde ist darum die Mythologie-Action zwar sehenswert und spannend, aber auch nicht wirklich neu. Das Creature-Design ist ebenfalls nett, eben auch kein must see.
Das Intro, welches die Basisgeschichte durch einen Schwenk durch ferne Galaxien erklärt, ist höchst beeindruckend. Anschließend kann man getrost den Saal verlassen oder den Fernseher abschalten. Es folgt zwar noch allerhand Action-Gedöns, allerdings kaum auf einem sehenswerten Niveau oder in irgendeiner Weise innovativ. Die Medusa-Szenen sind in Ordnung, der Fährmann ist hübsch designt. Das war es dann auch schon mit erwähnenswertem Material. Der Rest des Films ist ein Potpourri aus Mythos und als „hipp“-empfundenen Action-Szenen. Dass auf diesen das Hauptaugenmerk lag, beweisen unzählige Logiklöcher, welche die gesamte Handlung unsinnig machen. Auch ein gelegentliches, routiniert geschauspielertes Staraufgebot (darunter Liam Neeson,
Ralph Fiennes, Mads Mikkelsen) ändert daran nichts.
Ergo ist KAMPF DER TITANEN beinahe sogar für einen langweiligen Sonntagnachmittag ungeeignet. Mit Mühe ist der Film im unteren Mittelfeld zu verorten: 3/10