Review

Der alte Triadenpatriarch ist unsanft verblichen auf einem Exekutionsplatz in Peking am traurigen Höhepunkt einer gründlich missratenen Falschgeldoperation. Nun treffen in Hongkong die Familie und Mitarbeiter zur Testamentseröffnung zusammen, und nicht jeder ist mit dem Ergebnis zufrieden. Ausgerechnet der ahnungslose Sohn und die hinterhältige Tochter sollen das Unternehmen leiten, das finden weder Unterboss Funky noch der ausgebootete Adoptivsohn Calf lustig. Als eine Mordserie die Reihen der Gang zu lichten beginnt, kämpft jeder gegen jeden.


Mit "Bad Blood" hat Regisseur Dennis Law einen durchaus sehenswerten und unterhaltsamen Hongkong-Actioner kreiert, bei dem man nicht unbedingt gesteigerten Wert auf eine tiefgehende Geschichte legen sollte, wird der Zuschauer doch vielmehr mit einer recht ordentlichen Rahmenhandlung konfrontiert, dei der ganz eindeutig der Unterhaltungswert im Vordergrund steht. Und dieser ist dann auch ziemlich hoch angesiedelt, ist die Story doch mit etlichen ansehnlichen Fights und Kampfszenen garniert, die zudem noch nicht einmal schlecht in Szene gesetzt wurden. Da kann man dann auch einmal großzügig über einige kleinere Defizite hinwegsehen, beispielsweise hat der Film eine deutsche Synchronisation verpasst bekommen, die doch recht gewöhnungsbedürftig erscheint. So wirken einige der Synchronstimmen doch ziemlich deplaciert und verleihen den dazugehörigen Charakteren schon fast einen etwas trashigen Anstrich, der zeitweise auch etwas unfreiwillige Komik aufkommen lässt, die dem gesamtbild aber recht gut zu Gesicht steht.

Der Spannungsbogen des Geschehens bewegt sich in einem äusserst überschaubaren Rahmen, denn liegen die Zusammenhänge der Ereignisse doch schon etwas zu offensichtlich auf der Hand, was jedoch nichts am Unterhaltungswert dieses Werkes ändert, der ganzzeitig vorhanden ist und so für ein sehr kurzweiliges Filmvergnügen sorgt. Dabei sind die beinhalteten Kampfszenen ganz eindeutig als Höhepunkt des Szenarios anzusehen, bekommt der Zuschauer doch zumeist sogar ziemlich hart umgesetzte Kämpfe geboten, bei deren Anblick einem die eigenen Knochen schon schmerzen können. Die vorhandene Choreografie der einzelnen Fights kann man zwar qualitätsmäßig nicht mit Filmen wie "Ip Man" oder "Ong-Bak" vergleichen, bewegt man sich in vorliegendem Fall doch eher auf B Movie Niveau, allerdings werden Freunde von actiongeladenen Hongkong-Actionern wohl voll auf ihre Kosten kommen.

Auch die Darsteller-Riege agiert meiner Meinung nach sehr angemessen, es sind zwar keinerlei anspruchsvolle Darbietungen zu erwarten, was sich allerdings nicht auf die vorhandenen Martial Arts Einlagen bezieht. Denn diese können sich wirklich sehen lassen und man merkt auch ziemlich schnell, das die Schauspieler im Bezug auf die Kampfkunst etwas von der Materie verstehen. Nur im Bezug auf Ausdrucksstärke sollte man keine zu hohen Erwartungen hegen, doch dafür ist der Film eigentlich auch nicht unbedingt ausgelegt. So wird man beispielsweise auch mit einigen Dialogen konfrontiert, die sich nicht unbedingt durch einen geistvollen Inhalt auszeichnen, sondern an manchen Stellen schon einen eher skurrilen Eindruck hinterlassen, so das dem Zuschauer mancher Schmunzler entfleuchen kann. Diese Punkte deuten eventuell auch darauf hin, das diesem Werk ein nicht sehr großes Budget zugrunde lag, jadoch wurde aus den vorhandenen Mitteln eine Menge herausgeholt, wodurch letztendlich ein kurzweiliger Film entsatanden ist.

Insgesamt gesehen handelt es sich bei "Bad Blood" ganz sicher um kein cineastisches Meisterwerk, das durch eine gut durchdachte Geschichte nachhaltigen Eindruck hinterlassen würde. Aber immerhin bekommt der geneigte Genre-Fan ein äusserst kurzweiliges und actiongeladenes Werk präsentiert, das jederzeit für einen vergnüglichen Filmabend bestens geeignet ist. Eine solide Rahmenhandlung, die allerdings keinerlei großartige Höhepunkte beinhaltet wurde mit jeder Menge Action angereichert, was vor allem die Action-Junkies erfreuen dürfte. Dabei kann sich auch die Qualität der einzelnen Kämpfe durchaus sehen lassen, zudem gibt es davon auch noch reichlich zu sehen. Auch wenn "Bad Blood" rein filmisch gesehen sicherlich keine Offenbarung darstellt, so kann man dem Film den hohen Unterhaltungswert keinesfalls absprechen. Es muss halt nicht immer das ganz große Kino sein, manchmal reicht es auch vollkommen aus, den Betrachter durch viel Kurzweil und actiongeladene Unterhaltung zufriedenzustellen.


Fazit:


Wenn man keine zu große Ansprüche an eine tiefergehende Geschichte und herausragende Darstellerleistungen stellt, sondern einfach nur gute Unterhaltung will, dann wird man bei "Bad Blood" wirklich bestens bedient. Jede Menge Action, die zudem sogar noch durch eine relativ gute Qualität zu überzeugen weiss, bereitet dem Zuschauer ein nettes Filmvergnügen, das man sich getrost zu Gemüte führen kann. Ich fühlte mich jedenfalls bestens unterhalten und kann deswegen auch eine Empfehlung für diesen Film aussprechen.


6,5/10

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