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Im finstersten Mittelalter zerschlägt ein braver Rittersmann (Paul Naschy) den Teufelsanbeter-Clan des Grafen Bathory (auch Paul Naschy). Auf dem Scheiterhaufen verflucht das Eheweib des Grafen den Ritter und all seine Nachkommen. In den flippigen 1970er Jahren bewahrheitet sich der Fluch: Schlossherr Vladimir (Paul Naschy die Dritte) nimmt eine bewusstlose Frau, die pudelnackt am Wegesrand liegt, bei sich auf, im Unwissen, dass sie eine Hexe ist. Im Schlaf rammt die Unbekannte Vladimir die Zähne eines Wolfes ins Fleisch, woraufhin der Fluch des Werwolfs auf den Schlossherren übergeht…

Wieder einmal so ein spanischer Gassenhauer, in dem Horrorlegende Paul Naschy gleich mehrere Rollen bekleidet. Ähnliches ist auch in BLUTRAUSCH DER ZOMBIES, DRACULA JAGT FRANKENSTEIN und BLUTMESSE FÜR DEN TEUFEL bestaunen. Der Kerl – Gott hab ihn selig! – hatte einfach zu viel schauspielerisches Talent in sich für nur eine einzelne Rolle…
DIE TODESKRALLE DES GRAUSAMEN WOLFES ist einer von mehreren Filmen, in denen Naschy als Werwolf für Furore sorgt (siehe auch NACHT DER BLUTIGEN WÖLFE, NACHT DER VAMPIRE und WEREWOLF AND THE YETI). Der Film beginnt viel versprechend mit einem mittelalterlichen Ritterduell. Alles original getreu mit Blechschwertern und Aluschildern. Es folgt eine Schwarze Messe mit nackten Busen und einem brennenden Pentagramm – auch noch ganz ulkig. Mit dem Sprung in die filmische Gegenwart macht sich jedoch Langeweile breit. Vladimirs Verwandlung zum Werwolf dauert viel zu lange. Als es soweit ist, sind seine pelzigen Auftritte viel zu rar. Gewöhnlich schaffen es derartige Filme mit Unzulänglichkeiten und Patzern bei Laune zu halten. Dieser leider nicht. Ganz nett zwar, dass dem Zuschauer ein Schäferhund als Wolf und der Belzebub als ein Kerl im schwarzen Neoprenanzug untergejubelt wird. Auch der spärlich gesäte Gore – eine Gesichtshaut wird runter gerissen, ein Bauer mit der Sense erstochen – kann da nix retten. Was bleibt, ist einigermaßen stimmige Gothic-Horror-Atmosphäre und beißende Langeweile, durchsetzt von hübschen Spanierinnen mit tiefen Dekoltees. Im Vergleich zu TOTENCHOR DER KNOCHENMÄNNER und DIE STUNDE DER GRAUSAMEN LEICHEN ziemlich dürftig.

Fazit:
Naschy als Werwolf – mehr Euroshit als Eurotrash!

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