Adam Sandler als perfekter Gutmensch…19.07.2008
Dieser Film ist dermaßen kitschig, unendlich amerikanisch und so was von ekelhaft happy-endig, daß einem ganz übel davon werden kann. Schade, denn es hätte soviel mehr gegeben, was man bei diesem Film hätte richtig machen können, um ihn zu einer wahrlich guten Komödie werden zu lassen. Meine Güte, der Stoff ist eh schon nicht originell und auch nicht original, denn es gibt ihn schon in schwarz-weiß, aber daß Herr Sandler, der eigentlich ein guter Komödiant ist, den Streifen dermaßen in den Sand setzen kann, ist nach dem guten Beginn schon richtig traurig. Angesichts der Besetzung, die auch in Nebenrollen noch ordentlich ist, möchte man sich nicht ausmalen, was da möglich gewesen wäre, wenn man sich seitens der Regie nur getraut hätte…hat man aber nicht.
Longfellow Deeds, gespielt von Adam Sandler, lebt in einer Kleinstadt im Nirgendwo von Amerika. Dort betreibt er eine Pizzeria, versucht nebenher, mit selbstverfaßten Grußkarten ( die, eine kleine Nebenbemerkung, unglaublich schlecht sind bzw. übersetzt wurden…) Geld zu verdienen, und ist ein freundlicher Gesell mit dem Herzen am rechten Fleck, zu jedermann nett, leider noch ohne Frau an seiner Seite. Das aber ändert sich, denn als Deeds der einzige Erbe eines Milliardärs wird und 40 Mrd. zugesprochen bekommt, muß er zum ersten Mal nach New York. Dort ist alles anders als in der Kleinstadt, aber Deeds, der Gutmensch, macht auch hier eine gute Figur…wird zwar von einer undercover arbeitenden Reporterin bloßgestellt und schenkt sein Vermögen her, aber als der fiese Geschäftsführer die Firma zerschlagen und alle Mitarbeiter entlassen will, ist Deeds zur Stelle, mitsamt der Reporterin, die sich natürlich in den feinen Kerl verliebt hat…und mit ihm in die Kleinstadt zieht…da sind alle so herzlich und ehrlich…man könnte brechen…
Die ersten zwanzig Minuten des Film sind gut, Sandler ist als Komiker eh eine Bank, und die Geschichte könnte ihm eine feine Bühne bieten. Aber schnell merkt man, daß man sich hinsichtlich Witz und Komik zurückhält, und wenn man dann doch einmal lustig werden will, dann sind es Kalauer, schlecht synchronisierte Wortwitze, da schreckt man wieder vor nichts zurück. Aber auch ohne mißlungene Synchronisation ist das Treiben nur schwer erträglich, denn derart viel süßlichen Kitsch und vorhersehbaren Zuckerkram habe ich schon lange nicht mehr über mich ergehen lassen müssen. Die Story ist einfach nur langweilig, zieht am Ende ein Karnickel aus dem Hut, läßt den durchschnittlichen Amerikaner als prima Menschen erscheinen und verdirbt einfach alles durch Klischees und Unfug. Fast so wie seinerzeit bei Paul Hogan…der war auch nur beding lustig…4/10.