Plastische Philosophiestunde
Was ist Leben, was ist Traum,
den Unterschied erkennt man oft zu spät oder kaum.
In diesem Linklater-Animations-Kulti dürfen ein paar philosophische Monologe gehalten werden,
als wolle man gleichzeitig „My Dinner With Andre“ sowie Disney beerben.
Ist er wach, ist er tot, ist er einfach nur am schlafen,
um den Wert zu begreifen, sollte man keines sein von diesen Schafen.
Klarer Vorläufer solcher Dinger wie „A Scanner Darkly“ oder „Undone“,
ohne Frage zog mich dieses geschwätzige Teil in seinen Bann.
Wer schon „Slacker“ jedoch fand leer und lahm,
dem passt dieser Höhepunkt des Gerede ganz sicher nicht in den Kram.
Sicher auch etwas ermüdend und wie ein milchiger Drogenrausch,
dennoch könnte ich mir vorstellen, noch öfters zu lauschen diesem surrealen Plausch.
Bunt, schlau, voller Farben, Formen und Theorien,
sicher gehen danach einige Zuschauer auf ihren Knien.
„Waking Life“ kann einschläfernd Leben verändern,
das geht über Grenzen, ist (un)verständlich in allen Ländern.
Man muss nicht alles zu 100% versteh'n,
man darf sich ruhig noch länger Gedanken machen, beim Spazieren und Rasenmäh'n.
Definitiv trippy und nicht jedermanns Ding,
doch in seiner eigenen, unerreichten Art ist dieser Rausch schon iwie King.
Fazit: einer der intellektuellsten Filme, die je gemacht wurden. Von Traumtheorien über Existenzialismus bis zum Sinn des Lebens, vom Kino über das Herz bis zum Gehirn - „Waking Life“ ist mehr als nur eine Hand und ein Mund voll, aber genau deswegen so einzigartig und unvergleichlich. Intelligent, fordernd, lohnenswert. Für viele sicher aber auch ohne Zugang, etwas selbstverliebt und zu theoretisch. Mindchanging Meisterwerk oder überhebliches Geschwafel? Du entscheidest.