Review

Zwei Bonds in einem Jahr - kann das gutgehen? Es kann, sogar ohne daß sich die Filme gegenseitig das Wasser abgraben.
Dieser Film war ein Konkurrenzprodukt des ewigen Broccoli-Rivalen Kevin McClory, der immer noch die Rechte an "Feuerball" innehat, weswegen es sich auch bloß um ein schwach kaschiertes Remake von "Feuerball" handelt, lediglich mit teilweise geänderten Nebenfiguren, um das Geschehen zu modernisieren. Das führt dazu, daß man die Filme reell nicht vergleichen kann, da "Octopussy" ganz anderes Terrain ist.
Connery hatte sich überraschend noch einmal bereiterklärt, seinen Glanzpart trotz hohem Alters zu übernehmen und tatsächlich zeigt er noch einiges an Ausstrahlung, vor allem in den frühen Szenen des Films im Sanatorium.

Als Gegner spielt Brandauer sein Möglichstes, ist aber kaum diabolisch genug, um zu glänzen und scheidet auch arg unspektakulär aus, das Computerspielduell bleibt jedoch trotz der Undurchschaubarkeit ein Highlight des Films. Barbara Carrera gibt dagegen ein lustvolles Bad Girl ab, während die Basinger blaß bleibt.
Kurios auch der Einsatz von Rowan Atkinson als Botschaftsangestellter, dessen Slapstick hier aber nicht verfangen will, weil verhältnismäßig schwack geschrieben.

Der ganzen Produktion hängt ein gewisses Augenzwinkern an, denn ernst nehmen kann man das alles kaum, wobei Connery gegen Moores eh leichtfüßigen Stil schon fast wie ein Anachronismus wirkt. Leider wird der Film nach hinten immer schwächer und ist gänzlich blaß am Schluß, wo den Autoren nicht mehr als eine Schießerei in einem Felsentempel eingefallen ist. Wie aufregend wirken dagegen der Kampf mit dem Pfleger und die Motorradjagd zuvor.

Dennoch uneingeschränkt genießbare 7/10´, denn wenn das ein Abschied war, dann einer mit Stil.

Details
Ähnliche Filme