"Monga" fängt wie ein potenzieller Klassiker an, setzt zu einem Meisterwerk an, der ein taiwanesisches "City of God" werden könnte, ist visuell bestechend und liefert gerade im ersten gefühlten Drittel denkwürdige Szenen und kreative, auflockernde Einfälle der Erzählung ab. Irgendwann aber verlieren sich Leichtigkeit und Souveränität, sowohl im Erzählen als auch in der Inszenierung, was natürlich der Handlung geschuldet ist. Der Ton wird ernster, jedoch schafft es der Film nicht, diese Ernsthaftigkeit konsequent und mit einer gewissen Härte und Kompromisslosigkeit zu verfolgen. Trotz guter schauspielerischer Leistungen wird "Monga" dann vor allem eins: Höchst melodramatisch, geradezu kitschig und im wahrsten Sinne heulerisch, wie man es anscheinend im asiatischen Mainstream gerne hat. Hier wird dann einfach zu dick aufgetragen, fließen die Tränen in Sturzbächen, während die Musik voll aufspielt. Epik und Drama werden einem höchst unsubtil mit dem Holzhammer eingetrichtert und so darf dem Zuschauer auch ein leises Gefühl der Scham überkommen, denn man möchte es ein klein wenig peinlich finden und es wird einem doch klar, dass der Film ein eher jugendliches Publikum ansprechen soll.
Zwischen diesen beiden Extremen am Anfang und gerade am Ende ist der Film ein guter Film über Freundschaft, Verrat und asiatischem Gangstertum. Doch am Ende bleibt einfach der bittere Nachgeschmack, denn man konnte innerhalb von ca. 138 Minuten dabei zuschauen, wie ein Meisterwerk sich selbst demontiert. Einfach zu schade.
5/10