Review

James Bond 007 - Feuerball (Thunderball)

Der mittlerweile vierte Film der Bondreihe kam 1965 in die Kinos. Mit 'Thunderball' (dt. Fassung: Feuerball) kam nicht nur einer der aufwändigsten Bondfilme in die Kinos, er war auch bis zur Veröffentlichung von Skyfall im Jahre 2012 der erfolgreichste aller Bonds. (Inflationsbereinigt)

Zwei Atombomben werden gestohlen und verschwinden wie das mit ihnen Besetzte Flugzeug und deren Piloten spurlos. James Bond wird darauf angesetzt die Bomben zu finden und sicherzustellen. Wieder einmal trifft er auf die Organisation GOFTER/Phantom/Spectre.

Thunderball ist sicherlich einer der visuell aufregensten Bondfilme. Mit den Bahamas & Frankreich hat man tolle Drehorte gefunden, die sehr schön in den Film eingebunden sind. Vor allem die Strände der Bahamas und das blaue Meer machen einen sehr exotischen Eindruck und vermitteln Urlaubsfeeling. Schöne Frauen, blaues Wasser, kühle Getränke - ein Traum. Auch der Aston Martin ist ein optischer Genuss der Fans und Autoliebhaber sicherlich das Herz höher schlagen lässt, gleiches gilt natürlich auch und noch mehr für Bondgirl Claudine Auger, welche die Rolle der Domino im Film spielt. Atemberaubend schöne Frau die nicht nur Bond in ihren Bann zieht sondern sicherlich auch jeden männlichen Zuschauer. Auch Luciana Paluzzi trägt nur mehr zur visuellen Schönheit des Films bei.

Connery als Bond ist hier fast am besten aufgelegt. Er wirkt spritzig, die Sprüche sitzen alle perfekt und seine Präsenz ist unverkennbar die Stärke des Films. Adolfo Celi als Bösewicht Largo, macht seine Sache ebenfalls gut, ohne aber an einen Goldfinger oder Dr. No heranzukommen. Darstellerisch lässt der Film sich nichts vorwerfen und auch visuell nicht, aber inhaltlich gibt es einige Ungereimtheiten die manchmal sehr störend wirken. Viele Logikfehler und inhaltliche Sprünge machen das Ganze unübersichtlich, mindern durch das hohe Tempo aber nicht den Spaß am Film. Es gibt fast keine negativ auffallenden Längen bis zum Finale. Der Film bleibt unterhaltsam, spaßig und sehr cool. Ein weiteres optisches Highlight ist übrigens der Karnevalsumzug.

Das Finale unter Wasser ist dann aber doch zu langatmig und da fallen Fehler erstmals an zu stören. Zu Beginn der 'Schlacht' sind pro Seite ca. 10 Leute zu sehen, die anfangen sich zu bekämpfen. Im Laufe des Kampfes kommen dann gefühlt noch einmal 20 Leute pro Seite hinzu, ohne große Erklärung. Sie sind schlicht und ergreifend einfach da, was ich ein bisschen störend fand. So aufwendig das Ganze auch sein mag, so langweilig ist es auch. Es bremst den Film etwas aus, wie ich finde und verkommt zum worst Part of the Movie. Zudem stört es auch das erst gegen Ende der Auseinandersetzung Leute anfangen durch Harpunenschüsse oder Messerverletzungen zu bluten. Dafür ist der finale Kampf auf dem Boot noch einmal sehr flott, temporeich und spannend insziniert und macht das vorherige wieder wett.

Feuerball ist nicht der beste Bondfilm, aufgrund einiger Schwächen und Fehler aber definitiv ein sehr guter. Der Bondsong von Tom Jones gehört mit zu den Besten der Reihe und auch visuell ist es einer der schönsten Beiträge. Die zwei fantastischen Bondgirls und der solide Bösewicht wissen zu überzeugen, sowie Connery der hier eine seiner besten Bondleistungen abliefert. Die Action ist stets gut inszeniert und steht seinen Vorgängern in nichts nach, mit Außnahme der Unterwasserkämpfe. Die 2-3 kurzen Auseinadersetungen im Film waren ja nett aber das auf gefühlte 15 Minuten auszubreiten war unnötig und schadete dem Film nur. Lobenswert war übrigens auch der tolle Soundtrack, der den Jones Song perfekt integrierte.

"... was ich heute getan hab, hab ich für König und Vaterland getan. Sie glauben doch nicht etwa, es hat mir Spaß gemacht?"

Mir schon.

8,5/10

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