Review

Als Knirps mit 8 Jahren sah ich den ersten Bondfilm in meinem Leben. Das war Feurball. Damals war ich schon so begeistert und auch heute hat Feurball keinen seiner Reize für mich verloren. Er ist auch heute noch einer der absoluten Favoriten für mich.
Nach dem absoluten Kultbond " Goldfinger " musste man das Erreichte natürlich noch toppen. Als Regiesseur holte man sich wieder Terence Young, welcher schon bei den ersten beiden Bondabenteuern Regie geführt hatte. Dieser hatte nun eine schwierige Aufgabe zu erledigen. Nach meiner Ansicht hat er diese auch bewältigt, denn Feuerball ist der beste Bond der Connery Ära geworden.
Das Brillante Drehbuch dazu, schrieb wieder Richard Maibaum, welcher sich hier selbst übertroffen hat.
Dazu wurde das Budget, gegenüber " Goldfinger " nahezu verdoppelt und es hat sich auch gelohnt. Produzent war wie immer Albert R. Broccoli, der sich aber wegen des hohen Budgets noch Kevin McGlory dazu holte.
Doch der Erfolg war für damals fast nicht mehr zu toppen, denn Feuerball war seiner Zeit mal wieder mehr als nur vorraus und begeisterte das Kinopublikum.

Man wählte die Lieblingsagentenstory der 60er Jahre, nämlich eine Verbrecherorganisation erpresst die Regierung. Es geht hier wieder mal um SPECTRE, welches sich hier aber " PHANTOM " nennt. Die Story ist einfach, aber solide und Bond hat hier den größten Fall, bis jetzt, vor sich.
Die Verbrecherorganisation SPECTRE entführt mit Hilfe eines Doppelgängers ein Kampfflugzeug mit zwei Atombomben bestückt. Nun erpressen sie die Regierung und verlangen eine astronomische Summe. James Bond wird auf SPECTRE angesetzt und kommt auf den Bahamas dem Ausführer der Aktion, Largo, auf die Spur. Doch er hat nicht viel Zeit, doch mit Hilfe von Domino kommt er den beiden Atombomben auf die Spur. Aber auch die Schergen von SPECTRE versuchen nun Bond das Leben schwer zu machen. Doch er findet die Bomben und es kommt zu einer alles entscheidenden Unterwasserschlacht.

Solche Bilder konnte bisher kein Film liefern. Überhaupt beschäftigt sich Feuerball sehr mit der Exotik und Unterwasseraufnahmen. Auch der geplante Diebstahl der Atombomben findet unter Wasser satt und natürlich muss Bond auch dort nach den Bomben suchen. Nie dagewesene Bilder liefert die grandiose und zum Teil auch blutige Unterwasserschlacht. Die Macher haben sich hier selbst übertroffen, scheuten keine Kosten und Mühen und engagierten massenweise Profitaucher. Aber auch die Darsteller tauchten zum Teil selber, auch Sean Connery, welcher damals auch im wirklichen Leben ein großer Wassersportfan war.
Auch die Kulisse könnte exotischer nicht sein, wenn man keine richtig hellblauen Wasseraufnahmen bietet, dann bekommt man wahre Urlaubsbilder zu sehen. Die schicken Strände mit Bars, den Karneval oder die tropischen Wälder. Kein Bondfilm kann mit so einer exotischen Kulisse bestechen wie Feuerball.
Auch der Sound könnte passender und besser nicht sein und ist von John Barry. Den Titelsong " Thunderball " singt Tom Jones.

Was wäre ein Bondfilm ohne die Action und auch die gibt es hier wieder massenweise zu begutachten. Vor allem die Afangskeilerei macht Spass, als Bond den als Frau verkleideten Agenten verdrischt und dann mit einem Raketenrucksack verduftet. Danach darf sich Bond in einem Sanatorium erholen, wo er SPECTRE schon auf die Schliche kommt. Hier und da ein Mordanschläge und vor allem geprügelt wird hier sehr viel. Das grandiose Finale mit der langen Unterwasserschlacht, wo die Taucher massenweise getötet werden und schließlich die finale Bootsjagd in der sich Bond mit mehreren Leuten in der Schiffskabine prügeln darf, einschließlich Largo. Die Finale Explosion war so hart, dass sie sogar im Nahen Ort die Scheiben bersten ließ. Perfekte Unterhaltung über die ganzen 125 Minuten.

Hier hatte Sean Connery noch Lust, was man ihm auch ansieht. Obwohl Feuerball auch sein Favorit war, verließ ihn danach die Lust etwas. Aber hier lieferte er noch einmal eine Meisterleistung ab. Viele trockene Sprüche, Frauen verführen ohne Ende. Sein Schauspiel hier ist mehr als überzeugend und Feuerball ist für mich einfach sein bester Bondfilm.
Als Emilio Largo ( Nr. 2 ) fungiert hier Aldolfo Celi, welcher wirklich ein perfekter Verbrecher ist, aber auch ein Gentleman. Vor allem sein Piratenähnliches Aussehen passt einfach wunderbar. Ein absolut perfekter Gegner für James Bond. Blofeld ( Nr 1 ) hört man hier wieder sprechen, bekommt ihn aber nicht zu sehen.
Claudine Auger spielt die süße Domino, welche Bond am Ende hilft, weil Largo ihren Bruder ermorden ließ. Auch ihre Rolle ist gut gewählt.
Da in " From Russia in Love " eine Killerlady so gut ankam , besetzte man hier Lucianna Paluzzi mit der Rolle der Fiona, welche auch für SPECTRE arbeitet und Bond mehr als einmal das Leben schwer macht und es sogar schafft ihn zu verführen.
Da die Darsteller für Felix Leiter immer wechseln, nahm man auch hier wieder mal einen Anderen, nähmlich Rick van Nutter.
Auch Desmond Llewelyn als Q hat seinen Auftritt und liefert Bond wieder einen Haufen Gimmicks und Erfindungen.
Moneypenny wird von Lois Maxwell und M wieder von Bernhard Lee verkörpert.

Fazit:
Für mich einer der besten Filme der Reihe. Tolle Unterwasseraufnahmen und Exotik pur. Die Story ist solide und mit viel Action. Sean Connery verkörpert den Agenten perfekt und auch die restlichen Darsteller sind gut gewählt. Auch der Score ist großartig. Einfach ein zeitloser Film und eine der aufwändigsten Produktionen.

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