Review

Auf der Suche nach ihrem vermissten Bruder Tsuyoshi sowie dessen ebenfalls entschwundener Freundin verschlägt es die junge Kaoru in das abgelegene Bergdorf Kozukata. Dort reagiert man auf neugierige Wochenendgäste nicht eben euphorisch, um so mehr Begeisterung bringt die Bevölkerung hingegen für die Vorbereitungen des bevorstehenden Kakashi-Fests zu Ehren der göttlichen Kraft der Vogelscheuche auf. Kaoru lässt sich nicht abschrecken und macht alsbald beunruhigende Entdeckungen.
Kakashi (was wohl übersetzt das Wort für Vogelscheuche ist) ist keineswegs ein Horror- und beinahe auch kein Gruselfilm. Vielmehr ist es eine typisch japanisch mystische Legende von Geistern die in Strohpuppen fahren. Es fließt kein Tropfen Blut und viel mehr als ein eher harmloser Angriff einer Vogelscheuche passiert in den ersten 60 Minuten nicht. Auch im Finale wenn die Puppen lebendig werden geschieht nichts was auch nur annähernd einen Rentner in den Herzinfarkt treiben könnte. Die Puppen tun nämlich nichts weiter als seelenruhig vom Feld zu stapfen und waren seitdem nicht mehr gesehen, das Finale ist überhaupt recht lasche geraten. Das mag zwar der japanischen Mentalität entsprechen, für mich wars aber mal wieder komplett unverständlich.
Überhaupt zeigen sich mal wieder die typisch asiatischen Vorstellungen eines Films. Was Kamera und Bildsprache angeht, kann man unseren östlichen Nachbarn gewohnt nichts vormachen, aber wenn es ans Storytelling geht, oh graus. Die Geschichte ist recht wirr erzählt, was genau in dem Dorf vorgeht, wer jetzt eine lebende Puppe wie beispielsweise der Polizist ist und wer nicht und woher der ganze Spuk eigentlich kommt verrät uns der Film nicht. Das erhöht zwar den Mysteryfaktor, aber den einen oder anderen Hintergrundtip hätte ich schon ganz gerne gehabt.
So stellt sich dann die ganze Brudersuche als recht langatmig heraus um nicht zu sagen beinahe langweilig. Action gibts es schon mal gar keine und die Gruselatmosphäre muß jeder Zuschauer in seinem eigenen Kopf zusammenbrauen. Zudem ist die DVD auch noch irgendwie schlecht abgemischt, Musik und Geräuschkulisse sind dermaßen laut, das sie sogar teils die Dialoge unverständlich machen und die Volume Taste zum Dauereinsatz treiben. Die Darstellerriege macht da wenigstens soweit einen ordentlichen Job, wobei es auch nicht viel zu tun gibt, die Hauptdarstellerin rennt meist mit großen Augen (so groß es bei Japanern eben geht) verbeugend durchs Dorf, während dessen Bewohner hauptsächlich grimmig Luftlöcher starren.
Wer auf ruhig erzählte Filme mit unheimlichen Hintergrund steht, kann sich Kakashi ruhig mal antun, mir wars dann doch oftmals zu öde.
3,5/10

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