Review

Als Lou (Rob Corddry) nach einem vermeintlichen Selbstmordversuch im Krankenhaus aufwacht, sind seine alten Kumpels Adam (John Cusack) und Nick (Craig Robinson) zu Stelle. Um ihn etwas aufzumuntern schlagen sie einen gemeinsamen Wochenend-Trip in die Berge vor. Lou ist begeistert, hatten die Freunde doch dort die schönsten Erlebnisse ihres Lebens.

Zusammen mit Adam`s Neffen Jacob (Clark Duke) machen sich die Drei auf den Weg. Endlich angekommen, steht einem Wochenende voller Alkohol nichts mehr im Wege. Nachdem sich alle in der beheizten Aussenbadewanne ordentlich die Kante gegeben haben sieht am Morgen danach die Welt plötzlich ganz anders aus...

Die Kleidung ist irgendwie Retro, die Frisuren sowieso, der einarmige Hotel-Boy (Crispin Glover) hat plötzlich zwei Arme und überall läuft 80er-Jahre Musik. Es dauert nicht lange bis unsere Freunde feststellen, dass sie irgendwie in die gute alte Zeit ihrer Jugend zurücktransportiert wurden.

Da die drei „älteren“ Herren sowieso aktuell recht unglücklich mit ihrem Leben sind, nutzen sie die Gelegenheit von damals noch offene Fragen zu klären und ihre Leben in andere Bahnen zu lenken. Jacob hingegen hat endlich die Gelegenheit herauszufinden wer eigentlich sein Vater ist.

Bereits die Eingangsszene zeigt was einen in knapp über 1 ½ Stunden Spielzeit erwartet, denn da sieht man wie Nick einen Autoschlüssel aus dem Hintern eines Hundes zieht. Zugegeben der Gag liegt meilenweit unter der Gürtellinie, kommt aber dennoch ganz gut rüber. So wie einige andere auch, z.B. der Running-Gag wie und ob der Hotel-Boy denn nun endlich seinen Arm verliert.

Trotz der derben und teilweise gelungenen Gags bietet der Streifen aber nur Klischees und keinerlei Überraschungen. Die ganze Story ist von A bis Z vorhersehbar und gnadenlos oberflächlich. Wenn man sich vorstellt, dass hier drei Drehbuchautoren zugange waren, dann zeugt das nicht gerade von deren Brillanz und Einfallsreichtum.

Andererseits ist diese bei derartige Filmen auch nicht wirklich gefragt, denn hier geht es einfach um Spaß und in dieser Hinsicht punktet „Hot Tub Time Machine“ ganz ordentlich auch wenn hier eindeutig die niederen Instinkte angesprochen werden.

Neben den Gags sorgt ein sympathisches Darsteller-Ensemble für gute Laune, von denen mir außer John Cusack bisher keiner bekannt war. Dennoch machen sie ihre Sache gut und nebenbei schauen noch zwei alte Bekannte, nämlich Chevy Chase und Crispin Glover rein. Wobei hier Glover deutlich besser wegkommt als Chase, der als Monteur der Badewanne zwar reichlich zu brabbeln hat, aber so wie früher meistens auch kaum lustig ist.

Filme wie diesen hat man sicherlich schon mehrmals gesehen, trotzdem erinnerte mich die Zeitreise zurück in die 80er an meine eigene Jugendzeit und natürlich so manch vertane Chance oder auch falsche Entscheidung. Insofern konnte ich mich sogar etwas mit unseren Charakteren identifizieren.

Was das Bild des Streifens dann noch abrundet ist natürlich der Soundtrack, der mit jeder Menge Musik von damals ebenfalls für gute Stimmung sorgt.

Meine heutigen Maßstäbe an einen guten Film kann „Hot Tub Time Machine“ leider in keinster Weise erfüllen, trotzdem beamte mich der Streifen zurück in die 80er, bot mir einen Blick auf mein damaliges Selbst und war insgesamt lustig und unterhaltsam. In diesem Sinne kommt die Bewertung auch quasi aus der Vergangenheit, von einem Teil von mir, den ich fast verloren geglaubt hatte...

Details
Ähnliche Filme