Review

Bei Red Hill handelt es sich um einen Film, der sicher nicht den Geschmack eines jeden Filmfreundes trifft. Mir hat er aber recht gut gefallen und die 93 Minuten vergingen wie im Flug.

Red Hill ist ein Neo-Western reinsten Wassers. Immer wieder meint man, eine Situation bzw. Szene in einem bekannten klassischen Western so ähnlich schon mal gesehen zu haben. Dabei wird die Handlung aber ziemlich glaubwürdig in die Neuzeit transportiert, was dem ganzen ein etwas anderes Flair verleiht, im Großen und Ganzen aber keinen wesentlichen Unterschied macht. Der Handlungsverlauf ist dabei sehr linear und große Überraschungen bleiben eigentlich ganz aus. Der erfahrene Zuschauer ahnt schon frühzeitig, was als nächstes passieren wird. Jetzt kann man natürlich hingehen und dem Film mangelnde Innovation, vielleicht sogar pure Kopie altbekannter Western-Klischees vorwerfen. Oder man kann dem Film eine Chance geben und sich auf seine Stärken konzentrieren. Letzteren Weg habe ich gewählt.

Die Stärken des Films liegen meiner Meinung nach in der kompakten Inszenierung, die niemals über ihre (eher bescheidenen) Möglichkeiten hinaus will. So führt die Handlung ohne größere Längen und Abschweifungen mit ordentlichem Tempo dem Finale entgegen. Die Sympathien und die Antipathien des Zuschauers werden dabei schnell und nachhaltig verteilt und ein interessiertes Verfolgen des Geschehen ist damit gesichert. Für ein Mitfiebern fällt die Spannung aber leider zu gering aus. Die Showdowns und Shootouts sind aber einfach gut gemacht und die Atmosphäre weiß den Zuschauer von den ersten Momenten an zu überzeugen, auch wenn sie sich Zeit lässt, um ihre volle Wirkung zu entfalten. Die Bilder der nächtlichen Stadt wissen dabei ebenso zu überzeugen wie die der Dunkelheit über dem Land. So entstehen einige wunderschöne Bilder, die den Zuschauer letztlich stärker in den Bann ziehen als die Handlung selbst. Die Schauspieler liefern solide Leistungen ab, ohne jedoch zu begeistern.

Red Hill beginnt langsam und wird niemals zu einem hektischen Actionreißer sondern behält einen ruhigen und trotzdem sehr kraftvollen Ton bei. Wer sich darauf einlässt, wird mit einem kurzweiligen Neo-Western belohnt, der nicht zuletzt durch seine erstklassig gelungene düstere Atmosphäre punkten kann. Überraschungen und Innovationen sollte der geneigte Zuschauer aber nicht erwarten. Wie eingangs bereits erwähnt, hat mir der Film insgesamt aber gut gefallen: 7 Punkte von mir!

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