Gibt es in den gehobenen Studentenverbindungen noch den Fechtkampf mit der dazugehörigen Mensur, so gibt’s über dem großen Teich die andere Chose von Studentenverbindungen, welche ihre Studientage mit Saufen, Posen und einer gehörig großen Fresse durchziehen. Um eben eine solche geht es hier in „Brotherhood“.
Das diese Verbindungen an den US-Unis mehr dazu da sind, Party zu machen, sich in der Gruppe stark zu fühlen und falsche Ansichten von Brüderlichkeit zu lobpreisen sollte jedem halbwegs intelligenten Menschen, der über solche Sachen mehr den Kopf schüttelt, klar sein. Da werden den Mädels die Klodeckel, Tampons und Schlüpfer geklaut um die Männlichkeit zu beweisen, Urin getrunken, Alkohol gesoffen bis zum Umfallen oder eben ne Tanke überfallen. So ist es hier im Film.
Das die Jungs nicht die allerhellsten sind, und deren großspuriger Sinn von Brüderlichkeit vollkommen lächerlich sind, merkt man hier sofort. Dem Anführer (Jon Foster, Pandorum, Stay Alive) der Verbindung Sigma Zeta Chi ist sein eigener Arsch ohnehin lieber, als der einer seiner „Brüder“. So wird ein Anwärter losgeschickt in einer nahegelegenen Tankstelle 19,10$ zu stehlen. Diese Summe soll symbolisch für das Gründungsjahr der Verbindung stehen. Dumm nur, das der dort angestellte Schwarze Mike (Arlen Escarpeta, Freitag der 13, Sie waren Helden) das ganze nicht so mitspielt, wie vorher ausgedacht. Mike schießt den „Gangster“ an, und die Story nimmt ihren Lauf. Am Ende soll der Zuschauer selbst merken, das er einen Menschen total vergessen hat.
Die Darsteller sind recht solide. Man kann aber nur ein relativ bekanntes Gesicht erkennen. Trevor Morgan (The Sixth Sense, Jurassic Park 3, Der Patriot) konnte schon ab und an in Kino-Blockbustern vorspielen. Ansonsten solide gecastet und für eine Laufzeit von gerade mal 70 Minuten auch kaum langweilig. Auf Sound und Effekte kommts hier ohnehin nicht an. Der Score ist in Ordnung. Die Frauen des Films eher nutzloses Beiwerk.
Fazit
Wieder ein Beitrag der beweist, wie bescheuert viele der Studentenverbindungen sind, welche Arroganz viele an den Tag legen, und glauben, dass sie ohne Strafe davonkommen, wenn sie scheiße bauen. Leider nimmt sich daran keiner ein Beispiel. Mit Tempo und Spannung inszeniert und mit brauchbarem Darstellermaterial.
6/10