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Nach dem tätlichen Angriff eines Schülers ist der Lehrer Mr. Anderson nicht mehr ganz derselbe. Arbeitsmotivation und Körperpflege lassen nach, er fängt an zu Trinken, verliert den Respekt seiner Tochter (ebenfalls Schülerin bei ihm) und zu allem Überfluss möchte ihn die Schulleitung am liebsten aus dem Verkehr ziehen. Kein Wunder also, dass Anderson auf die respektlose und gewaltbereite Jugend im allgemeinen nicht mehr gut zu sprechen ist.

Eines Abends wird die Schule nun zur tödlichen Falle. Anderson lässt seine Tochter gerade nachsitzen, als sich ein paar unerkannte Jugendliche in Kapuzenpullis Zutritt zur Schule verschaffen und sich mit den wenigen Anwesenden ein grausames Katz und Maus Spiel liefern...

Nach einem gelungenen Einstieg, in dem Andersons sozialer Abstieg beschrieben wird, mutiert "F" leider zu einem dümmlichen Slasher, dem es dann auch noch an der nötigen Härte fehlt. Abgesehen vom ersten Opfer (der Wärter in der Mülltonne) und einigen Close Ups von übel zugerichteten Leichen, werden die Angriffe eigentlich regelmäßig zu früh ausgeblendet, nur um sich dann wieder dem langweiligen Herumschleichen eines anderen Protagonisten zu widmen. Peitschende Musik und verdunkelte Räume allein sorgen eben noch nicht für Spannung.

Der Film interessiert sich auch überhaupt nicht für seine Täter. Keine Aufklärung, keine Backstory - Sie bleiben bis zum Ende gesichtslos. Das Drehbuch verpasst leider die Chance, zu Beginn ein paar mehr Konfliktszenen mit dem Lehrkörper einzubauen, auf die man im Rachefeldzug später hätte Bezug nehmen können . Anderson bleibt somit die einzig gut ausgearbeitete Figur, für die das Drehbuch ab dem zweiten Drittel aber keine weitere Entwicklung mehr vorsieht. Eventuell wäre ein Amoklauf des Lehrers konsequenter und inhaltlich interessanter gewesen.

"F" hätte ein spannender sozialkritischer Thriller werden können. In den ersten 20 Minuten ist noch alles stimmig. Die Szenen aus dem Unterricht und die Gespräche Andersons mit der Rektorin, der Ex-Frau und seiner Tochter bringen die Probleme des modernen Bildungssystem eigentlich wunderbar auf den Punkt. Warum das ganze Konzept zugunsten langweiliger Slasher-Action aufgegeben wurde, ist mir echt ein Rätsel.

Fazit:
75 Minuten (Filmlänge ohne Abspann) können verdammt lang sein, wenn satte zwei Drittel mit "Hallo ?! Ist da wer ?" Rumschleicherei gefüllt sind. Aufgrund guter Ansätze gerade noch 04/10 Punkte.

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