Freddy Müder
Außen hui, innen pfui - das Freddy-Remake hat’s versaut,
hier es einem nur vor dem Ergebnis, nicht vor dem Narbengesicht graut.
Schön produziert ist es, eine ganze Spur dunkler und fieser,
dennoch ist dieser gestreifte Pulli einfach eine ganze Spur mieser.
Da kann er noch so eklig zum Kinderschänder werden,
und die Charakterschablonenteens schön saftig sterben.
Dabei liegt’s gar nicht mal an Herr Haley, dem neuen Freddy,
und trotz aller Boshaftigkeit wirkt das hier wie ein seelenloser Teddy.
Und dabei meine ich keinen, der ist gruselig und schaurig,
denn diese Neuauflage ist ziemlich durchgängig lahm und grausig.
Einzelne Szenen uninspiriert übernommen,
dazu hat man selbst nach 90 Minuten mit dem Sympathisieren nichtmal begonnen.
Alle Teenager wirken blass und total auf Autopilot,
allein der Look und die noch immer funktionierende Prämisse bewahren vor dem totalen Kot.
Dennoch ist die 2010er-Version selbst härtesten Fans nicht zu empfehlen,
nur wie gesagt bitte nicht allein Jackie dafür pfählen.
Hier geht einfach so viel mehr als nur Englunds Fehlen schief,
aus jeder Pore, jeder Wunde stinkt dieser Wannabe-Schocker nach Mief.
Ein paar fahle Jumpscares, ansonsten den Rest billig kopiert,
da man als Fan meist fassungslos auf die Leinwand stiert.
Selbst die späteren, schwächeren Sequels gucke ich da deutlich lieber,
dieser klägliche Versuch verursacht bei mir statt Spaß eher Fieber.
Fazit: hübsch, chic, glänzend, dunkel, modern, oberflächlich - und dennoch ein Remake wie ein (nicht positiv gemeinter) Alptraum... Selbst wenn ich noch den ein oder anderen rettenden Punkt sehe. Dennoch ist diese düstere, glatte Freddy-Re-Interpretation für eine neue Generation weder wirklich aufregend noch spannend, geschweige denn dem Original würdig oder überhaupt mit echter Daseinsberechtigung. Da gibt es viele deutlich bessere Teile der Reihe. Ehrlich gesagt würde ich sogar jeden einzelnen vorangegangenen „Nightmare“ diesem hochgezüchteten Schmarn und MTV-Krueger hier vorziehen...