Review

Ich habe viele Filme gesehen, darunter auch viele viele Remakes die in letzter Zeit regelrecht hingeworfen werden. Warum werden sie hingeworfen?
Richtig, es fehlen Ideen. Das Risiko ist zu groß um eigenes oder noch unbekanntes Material auszuprobieren, also versuchen wir es erst gar nicht und nehmen uns altbewährtes noch mal neu vor... Na ja, es wäre nicht so schlimm, wenn sie wenigstens wissen würden, was sie da tun...

Nightmare on Elm Street (das original) war damals, ohne zu übertreiben, einer der erfolgreichsten und genialsten Filme, die auf dem Gebiet des Horrors, je gedreht wurden.
Wenn Wes Craven damals gewusst hätte, dass Freddy reif war für ebenfalls kultige Fortsetzungen, hätte er seine Rechte nicht an den Nagel gehangen.
Aber das ist eine andere traurige Geschichte.
Das Remake hier ist alles andere als auf die leichte Schulter zu nehmen. Es ist die reinste Enttäuschung! Wie um alles in der Welt kann man eine Ikone derart zerstückeln!?!
War der Traum vom großen Geld wirklich so derart blendend? Ich nehme es stark an.

Der Film strahlt für mich erbärmliches Versagen aus, denn hier wurde alles, wirklich alles falsch gemacht, was man nur falsch machen kann. Ich versuch mich kurz zu fassen, sonst kann ich vor lauter Lachen diesen Text nicht zu ende bringen.

Story:
Die dürfte wohl jedem klar sein, aber etwas wurde neu hinzugefügt... nein Moment, laut ausgesprochen. Freddy hat sich an den Kindern vergangen bevor er sie getötet hat.
Wow! Ja Donnerwetter, da wäre ich nie darauf gekommen! Soll das ein Witz sein? War es denn unbedingt notwendig auf die Pädo-Trommel einzuschlagen? In den alten Filmen wurde nie genau darüber gesprochen, wozu auch? Es bietet Platz genug für die Phantasie und genau so funktionieren diese Filme. Nur die eigene Phantasie kann das Grauenhafte für uns intensiver erlebt werden.
Es sei denn, man ist schlicht weg dämlich und hat nicht genug Vorstellungskraft um sich einen Lutscher vor Augen zu führen...

Freddy:
Oh Mann, Oh Mann... Das Gesicht ist sehr lieblos gestaltet worden. Sieht eher aus wie eine geschmolzene Wachsfigur, als ein Brandopfer. Ich fand das alte „frische“ Make-Up der vergangenen Filme wesentlich überzeugender. Nicht realistisch? Hm, nun ja, wenn man verbranntes Gewebe einfach abreißt, bzw. aufreißt, dann würde es schon so blutig aussehen, wie in Teil 2 oder 3 z.b. Abgesehen davon, soll Freddy eine dämonenhafte Gestalt sein. Wem interessiert es dann, ob seine Wunden anatomisch korrekt sind? Hauptsache er sieht so „kaputt“ wie möglich aus, um als Monster durchzukommen.
Einzig allein sein Outfit vom Hut bis zum Handschuh sind glücklicherweise original geblieben.

Abgesehen davon ist seine Stimme einfach erbärmlich, anders kann ich es nicht sagen. Wo soll man da Angst bekommen. Selbst die Originalfassung macht Lust auf einen Vorschlaghammer, um die Witzfigur einfach mal wegzuhauen!

Spannung:
DA IST KEINE! Der Film ist von Anfang bis Ende viel zu offensichtlich zusammengebastelt worden. Selbst die Traumandeutungen sind so dermaßen offen und überdeutlich angelegt, dass mir der Regisseur wirklich leid tut. Eine Ohrfeige links und rechts, dann fangen wir von vorn an, verdammt! Hier hätte man wirklich genug Möglichkeiten gehabt, den Übergang vom wachen in den schlafenden Zustand, KREATIV und UNSCHEINBAR drehen zu können. Es geht doch schließlich um die Träume, also warum das alles so uninteressiert hinplätschern lassen?

Also Packen wir den Mist schnell zusammen:
Samuel Bayer hat hier nicht sein bestes Versucht, eine Ikone neu zu gestalten, statt dessen wird hier offensichtlich mehr an das Geld gedacht. Jeder kennt Freddy, das wird schon reichen....
Yup, genau DA liegt das eigentliche Problem. Es ist nicht nur schlimm genug, dass unser Mr. Bayer in der Filmschule gepennt hat, nein er hat den ursprünglichen Grund für den Weltweiten Erfolg schlicht weg ignoriert.
Freddy ist kein typischer Horrorfilm Schurke, er ist zu einem Fantasy Helden geworden. Jedes Kind in den Staaten kennt Freddy! Im laufe der Jahre wollten Zuschauer sehen wie Krueger die naiven Teenager bestraft, anstelle das Fürchten im Kinositz zu suchen. Kinobesucher applaudierten regelrecht, wenn ihr Lieblingskiller endlich auf der Leinwand zu sehen war.
Da liegt der Erfolg beispielhaft vor den Füßen, aber nein, Bayer wollte auf Biegen und Brechen Freddy wieder böse und düster und besonders „Kinderlieb“ erscheinen lassen.
Was für eine SAUDUMME Idee... Als wenn wir nicht schon aus den Fehlern von Teil 7 genug gelernt hätten, muss Hollywood nochmal einen draufsetzen.

Das beste Beispiel finden wir in Freddy vs. Jason. Hier wurde mit größerem Respekt auf die ganzen Filmreihen geschaut und dass das Ergebnis entsprechend gut ausfallen würde, ist verständlich.
Hätte man hier auch wieder versucht die Figuren neu zu interpretieren, hätte der Film bei weitem nicht so viel eingespielt. Unglücklicher weise fehlt dort leider der einzigartige Kane Hodder als Jason. Seine Körpersprache spricht Bände! Aber er war für die Rolle zu klein... Angeblich...

Nun ja, wer bei dem Freddy Remake meint er möchte Angst und Ekel spüren, der sollte doch mal seinen Kopf in die Kloschüssel stecken und die Spülung etwa 10 mal betätigen, dann weiß die Person was Angst ist und gleichzeitig was Ekel für mich bedeutet, wenn ich so dermaßen schlechte Filme sehe!

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