Eigentlich hätte ich es besser wissen müssen. Nachdem die letzten Horrorfilm-Remakes der vergangenen Jahre beinahe ohne Ausnahme Totalausfälle darstellten hatte ich gehofft, das Remake von Wes Cravens
„Nightmare on Elm-Street" würde besser gelingen, zumal es sich um ein Thema handelt, bei dem man wenig falsch machen kann. Ein böser Geist dringt nicht nur in die Träume der Protagonisten ein, er hat sogar die Möglichkeit, sie auf dieser Bewusstseinsebene zu töten. Stirbt man im Traum, stirbt man ebenfalls in der Realität. Das bietet viele Möglichkeiten, den Zuschauer an der Nase herumzuführen, indem man in die Schublade der Verwirrtaktiken greift, so dass man nie weiß, wann die Realität aufhört und der Traum beginnt. Das Original aus dem Jahre 1984 hat das wunderbar vorgemacht. Die Möglichkeit war vorhanden, die Zuschauer der neuen Generation, für die der Film angeblich gedreht wurde, auf ähnliche Weise zu fordern. Was selbst bei „Freddy vs. Jason" noch so gehandhabt wurde, findet im neuen Aufguss leider keinerlei Verwendung. Zu deutlich ist der Unterschied zwischen der realen Welt und dem Reich von Freddy Krueger. Gerade diese Ungewissheit machte beim Original einen großen Teil des Reizes aus und vor allem die Besonderheit, die ihn von anderen Filmen dieser Art herausheben konnte.
Zwischenzeitlich dachte ich, der Film würde eventuell noch einiges wettmachen. War Freddy Krueger etwa unschuldig? Haben die aufgebrachten Eltern womöglich einen Unschuldigen bei lebendigem Leib verbrannt? Diese Idee war meines Erachtens genial. Ein Unschuldiger rächt sich an denen, die ihm das Leben nahmen. Das gab der Sache anfangs eine interessante Komponente. Aber weit gefehlt! Natürlich war Freddy nicht unschuldig. Schurke bleibt eben Schurke. Da Amerikaner natürlich niemals unschuldige Mitmenschen lynchen würden, hat man Freddy im Remake ein anderes Verbrechen begehen lassen. Er hat keine Kinder getötet, sondern sie misshandelt. Es wurden die Heugabeln und Fackeln ausgepackt - all das, was ein aufgebrachter Mob eben so benötigt. Während einige die Angelegenheit der Justiz übergeben wollten, nahmen andere sie selbst in die Hand. Es hätte interessant werden können, aber die Chance hat man nicht genutzt.
Die Schauspieler lieferten allesamt eine durchschnittliche Leistung ab, bleiben sie doch insgesamt sehr blass, was nicht nur dem Schlafmangel zuzuschreiben ist. Die Effekte sind zwar auf der Höhe der Zeit, doch Kamera, Schnitt und Musik bleiben Durchschnitt. Das Endprodukt als solches ist leider eher als unterdurchschnittlich zu bezeichnen und reiht sich zu weiteren schlechten Remakes wie „Halloween" oder „Freitag der 13." ein. 4/10