Robert Englund ist und bleibt der einzig wahre Freddy Krueger!
Vorboten:
"Unser Freddy wird düsterer, realistischer, unlustig!" Man war gespannt!
Der 1. Trailer zeigte nicht sehr viel vom neuen Freddy. Ich selbst habe mir nicht die Mühe gemacht zu suchen, ob es Bilder im Netz dazu gibt. Ich wollte mich überaschen lassen. Aber das, was im Trailer zu sehen war, machte mir Angst. Es handelte sich lediglich umd die Mundpartie, die mehr an Fozzy Bear erinnert, denn an DEN Slasher-König schlecht-hin.
Die Kritiken waren durchwachsen, wie selten. Von "Bester Freddy seit dem ersten" bis hin zu "Hört auf mit dem Remake-Wahn!" war alles dabei. Fazit: mach dir ein eigenes Bild! Gesagt, tun getan!
Der erste Eindruck:
Der Film fängt an. Schon zu beginn fällt auf, dass der Film etwas hat, was der kompletten Reihe abging (mit Ausnahme von Freddy vs. Jason) er ist in Cinemascope (das, wo sogar beim 16:9 Fernseher noch schwarze Balken auftreten) gedreht und nicht bloß in 16:9. Die Atmosphäre, schon mal sehr düster und der erste Alptraum sitzt. Der erste, ich nenne es mal Buh!-Effekt, sitzt (oder war es doch der zweite? Bei der Menge, kann ich es nicht mehr genau bestimmen. Eine herab fallende Tasse, die so eingebracht wurde, als währe sie das Grauen in Person. Leider war es dass auch schon für den Rest des Films mit Innovation. Alles andere sind alte aufgetoastete Brötchen. Oder: wie sagte Mick Dundee: "Man kann davon leben, aber es schmeckt besch***en!". Genauso verhält es sich mit dem Film.
Der Film per se:
Atmosphärisch dicht, aber story technisch zu dünn, aber dennoch irgendwie gut.
Ein durch Selbst- bzw. Lynchjustiz verbrannter Kinderschänder/Mörder vergreift sich an den Träumen derer, die ihm in ihrer Kindheit und zu seinen Lebzeiten viel Freude bereitet haben. Eine Thematik, die einen Klos im Hals zum vorschein bringt, der sich, dank der Medien, von Tag zu Tag vergrößert. Diese intensivere Beschäftigung mit dieser Thematik bietet eine schwerere und düsterere Möglichkeit, Freddy Charakter an den Tag zu legen. Er macht immer wieder sexistische Anspielungen, die ihn unsympatisch werden lassen. Das Drehbuch ging sogar soweit, zu zeigen, dass man Angst vor Freddy haben sollte. Panische Angst. Nancy heult zwischendurch sogar vor ihm.
Die detektivarbeit der Protagonisten erinnert zwar eher an einen TV-Krimi, aber der Täter ist ja immernoch in ihren Träumen.
Für die unter euch, die sich nur einen Horrorfilm ansehen wollen, würde ich auf keinen Fall davon abraten. Freddy Fans hingegen schon eher.
Ohne zu wissen, dass es die original Filme gibt, hätte ich mir den Film angesehen und als einer-unter-vielen abgestempelt. Nett, aber nicht umwerfend. Er hätte es nie geschafft Freddy zur Kult-Slasher-Ikone werden zu lassen.
Der Film als Grabstein Kruegers:
Freddy ist ein Killer, was war den das für ein Bodycount? Lächerliche 3 Opfer! So wenige, waren es nur im 5. Teil "Das Trauma". Die Splatter Effekte ließen auch zu wünschen übrig. Klar, sie sahen gut aus und waren realistisch, aber als das Mädel von der Decke fiel und kein Blut herausspritzte, fand ich es ein wenig lahm. Wer will in den Nightmare Filmen schon realistischen Splatter?!
An Effekten kocht der Film größten Teil das auf, was uns im original so gut gefallen hat. Sehen diese, dank der modernen Technik, teilweise besser aus als damals, so kann die Einstellung, in der Freddy sich durch eine Wand hindurch drückt, überhaupt nicht bedrohen und sieht lächerlich aus (miese CGI Effekte, die ich auch hinbekommen hätte). Dann doch lieber eine Wand aus Gummi mit einem Schauspieler dahinter.
Ständig hatte, Freddy einen coolen Spruch auf den Lippen, von denen ich mich nur schweren Herzens verabschiedet hatte, nachdem es hieß, er wird nicht lustig werden. Aber siehe da, die eine oder andere zynische Zote war ja doch vorhanden, natürlich im Rahmen von dem, dass er böser wirken soll. ("Ich hab ihn nur ein bisschen gestreichelt"). Die Maske sieht überhaupt nicht aus wie Fozzy-Bear, sondern um einiges realistischer, als das alte Pizzagesicht. War er früher der Slasher mit der kessen Lippe, der wohl mal zu Lebzeiten Kinder gemeuchelt(und vielleicht auch geschändet) hat, so zieht sich die Thematik um den Kinderschänder Freddy, wie ein roter Faden durch den Film. Meiner Ansicht nach für einen einzelnen Film akzeptabel, mehr wollen wir davon auch nicht sehen. So hätte Krueger nie diesen Kultstatus erreicht. Der Schlafmangel macht hier ausnahmsweise Mal etwas gut. Wo die Kiddies, aus den originalen einfach nicht geschlafen haben, qüälen sie sich hier sichtlich rum, dass sie nicht einschlafen.
Die Alpträume:
Freddy macht es sich leider überhaupt nicht zu Nutze, dass er sich in einer Traumwelt befindet. Sicher, gedehnte Arme, oder mit anderen Stimmen zu reden, oder als überdimensionale Schlange auftreten, hätte ihn wieder in die Comedy Schiene geschoben, aber ein Zimmer, dass immer länger wird, oder klebrige Stufen, oder dergleichen, wirken auch heute noch. Die Träume wirken eher wie eine Parallelwelt á lá Silent Hill, da Freddy auch dann auftaucht, wenn eigentlich keiner Schläft. Eigentlich! Doch sie fallen ständig in Sekundenschlaf. Was einen Buh!-Effekt nach dem anderen hervorruft. Ein wenig lästig, aber wems gefällt?!
FAZIT:
Wer mit der Pädophilen Thematik nichts anfangen kann Finger weg! Wen es nicht stört, der hat einen einfachen, soliden Horrorfilm, nach Schema F.
Wen Freddy schon seit seiner Kindheit fasziniert hat, der sollte versuchen, den Film nicht als Remake zu sehen, sondern als Reboot oder gar als etwas komplett anderes.
Wäre Freddy Krueger nicht mein absoluter lieblings Slasher, er würde es mit diesem Film nicht werden.