Review

Wird ein Remake zu einem sehr erfolgreichen mehrteiligen Film gedreht, so hat es der neue Streifen nie leicht. So geschieht es auch, dass einige Filme sogleich von Kritikern gnadenlos verrissen werden, ohne das diese überhaupt alles gesehen haben. Einige Filmemacher sehen in diesen Remakes natürlich auch nur eine sichere Geldquelle, da diese Filme immer wieder gerne gesehen werden. Welche Ziele sie mit den Streifen tatsächlich verfolgen bleibt meist allerdings immer ihr wohl gehütetes Geheimnis.

Die „Nightmare" - Reihe werden viele Zuschauer des neuen Teils komplett verfolgt haben, anderen dürfte diese vollkommen neu sein. Eben diese Neuauflage ermöglicht natürlich auch, dass ein breit gefächertes Publikum nun auch Zugang zu Freddy Krueger erhält.

Darin liegt jedoch auch die Schwierigkeit: Das alte Publikum zufrieden zu stellen - und dem neuen Publikum eine Geschichte zu erzählen, die ihnen gefällt. Doch das ist schier unmöglich. Im direkten Vergleich der "Nightmare - Saga" wurden einige Kultszenen mit ins Remake aufgenommen, doch ist die Haupthandlung auch ein wenig verändert worden.

Eben darin liegt wohl auch der springende Punkt, der für Zwiespalt sorgen wird. Im 1984er Original wurde stets nur angedeutet, dass Freddy Krueger ein Pädophiler ist(er brachte Kinder um, wurde dann jedoch auch Mangel an Beweisen frei gelassen und von den Eltern ermordet), im Remake wird man förmlich mit dem Finger darauf gestoßen, dass Fred Krueger ein perverser ist.

Das Geheimnis, das die Erwachsenen versuchen zu hegen ist zudem ein wenig unausgereift. Früher ging es zudem nicht um eine Vorschule - im Original besuchte Freddy nur die Kinder aus der Elm Street, da die Erwachsenen eben dieser Straße für seine Verbrennung verantwortlich waren.
Gut ist die Aufnahme von neuzeitlichen Kommunikationsmedien wie Videoblogs, wobei auch hier ein wenig zu stümperhaft umgegangen wurde (wie kann man ein Video uploaden, wenn man eigentlich schon tot ist?).

Eins, Zwei, Freddy kommt vorbei...
Das alte Monster im neuen Gewand
Es ist schwer sich Freddy in einem neuen Outfit vorzustellen. Robert Eglunds Charakter hat Kultstatus und wenn man diese Figur einer Aktualisierung unterzieht, so ist dies schon ein wenig schwierig zu beurteilen. Die CGI - Effekte des neuen Freddy sind natürlich um einiges ausgereifter und sollen schockieren.

Welcher von beiden unheimlicher wirkt, muss wohl jeder Zuschauer für sich selbst entscheiden, nur fehlen dem neuen Freddy die coolen Sprüche. Diese sind zu sehr durch Fäkalsprache ersetzt worden, was das Ganze ungewollt komisch werden lässt.

Typisch amerikanisch ist hierbei wieder, dass das Monster viele Nahaufnahmen erhält. Horror entsteht im Kopf - würde man das Gesicht nicht so oft sehen - oder nur so schemenhaft wie auf dem Plakat, würde es viel größere Angst machen. Es ist schwer gegen eine „Ikone" anzukommen, so macht der neue Freddy seine Aufgabe aber doch ganz gut.
Drei, Vier, er steht vor deiner Tür...
Die Schockeffekte

Kennt man das Original, so denkt man jede Szene bereits im Voraus zu kennen - doch dem ist hier zum Glück nicht der Fall. Einige Einstellung sind aus dem Original übernommen worden - wahrscheinlich um dem Film zu huldigen.

Es gibt billige Schockeffekte, in denen das Gesicht von Freddy Krueger einfach von kreischenden Geigen unterlegt wird, bis hin zu ausgereiften Effekten, bei dem ein Herzschlag zu hören ist und der Killer im nächsten Augenblick hinter jeder Ecke lauern könnte.

Wie bereits erwähnt, wird das Monster leider zu viel gefeatured, was den ganzen Horror ein wenig abflauen lässt. Die Mordszenen sind natürlich im Gegensatz zu früher drastischer umgesetzt worden und es fließt auch mehr Blut.

Was dem Film jedoch ganz gut gelingt ist, dass man in einigen Momenten nicht mehr weiß wann man im Traum und wann in der fiktionalen Realität ist.

Fünf, Sechs, nimm dein Kruzifix...
Regeln in Horrorfilmen 

Es gibt typische Regeln, die meist von Protagonisten nie befolgt werden. So kommt auch dieser Streifen nicht ohne die Dummheit der einzelnen Charaktere aus, die es Freddy meist leicht machen, sich seine Opfer zu suchen.

Die Flucht nach Oben hat bisher noch nie jemand überlebt. Dennoch wird auch hier mitten in der Nacht ein Dachboden aufgesucht, in dem das Licht natürlich ein wenig flackert bis es endgültig ausgeht.

Zum anderen trennen sich die Freunde viel zu oft voneinander, wobei sie sich doch eigentlich dabei unterstützen sollten wach zu bleiben. Aueßerdem sucht ein Mädchen mitten in der Nacht nach ihrem Hund  - und sucht diesen natürlich draußen....allein!


Sieben, Acht, schlaf' nicht ein bei Nacht...
Wo die Autoren geschlafen haben...

Leider kommt auch dieser Film nicht ohne einige Logiklöcher aus. Zum einen ist, wie bereits zuvor angesprochen, der Videoblog unrealistisch, da kein Video direkt hochgeladen werden kann, während man aufnimmt.

Zudem gibt es den üblichen Fehler. Nach dem Schlaf ist die schöne Hollywoodaktrice natürlich vollkommen geschminkt und wirkt frisch wie nach einer Kur. Als die Kids am Ende dann auch die herunter gekommene Vorschule aufsuchen, ist das Bett natürlich weder staubig, noch unordentlich.

Diese Schönheitsfehler hätte man auch beheben können, doch scheinbar dachte man, da ein Horrorstreifen ohnehin nicht realistisch sei, muss man dies auch nicht so ernst nehmen...
 Neun, Zehn, wir woll'n nicht schlafen geh'n...
Die Fortsetzung des Remakes 

Wie üblich in Horrorfilmen, ist auch dieses Ende vollkommen offen. Das bedeutet, dass der Streifen nach einem Erfolg mit Sicherheit auch in eine weitere Runde geht. Im Originalfilm war dieser offene Twist sogar noch ein wenig origineller gewählt, als im Remake, doch der Albtraum ist mit Sicherheit noch nicht ausgeträumt...

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