Nach den großen Erfolgen von Filmen wie MONDO CANE und AFRICA ADDIO folgten (natürlich) zahlreiche ähnliche Filme.
BRUTES AND SAVAGES ist einer davon.
Der bekannte deutsche Filmtitel CANNIBAL AMERICANA – DIE GRAUSAMEN UND DIE WILDEN ist, wie so oft, schlicht lächerlich. Irgendwelche Kannibalenstämme sieht man in diesem Film genauso wenig wie Aufnahmen, die in Amerika gedreht wurden (dafür zahlreiche aus Südamerika).
Das Mondo-Genre wird teilweise in weitere Subgenres unterteilt. Death- oder Sex-Mondos, Shockumentaries, True/Real Gore-Filme usw. Der Begriff Fake ist im Zusammenhang mit solchen Filmen auch oft von wichtiger Bedeutung. Nicht selten wurden in solchen Filmen einzelne Szenen (eindeutig) gestellt, jedoch versucht als echt zu verkaufen.
BRUTES AND SAVAGES vereint fast alles, was ich im letzten Abschnitt erwähnt habe: Reale Gore-Szenen (hauptsächlich Tier-Snuff und detailierte Aufnahmnen einer Schädeloperation), Fake-Szenen (ein lächerlicher Krokodilangriff, der offensichtlich teilweise in einem Schwimmbecken gedreht wurde!), Sex-Szenen (hauptsächlich sind Lamas involviert...), diverse typische Dokumentaraufnahmen usw.
Und genau hier liegt das größte "Problem" von BRUTES AND SAVAGES: Egal für was man sich interessiert, das Filmchen bietet zwischendurch immer wieder vieles, was man vermulich lieber nicht gesehen hätte.
Auch der Sprecher ist alles andere als konsequent. Einige Bemerkungen sind kritisch, einige Informationen interessant. Andere sind wiederum falsch – und oft schlicht peinlich.
Am besten gefallen haben mir persönlich einige schöne und interessante Aufnahmen, die in Peru und in Bolivien gedreht wurden.
Insgesamt ist CANNIBAL AMERICANA jedoch höchstens für Hardcore-Genrefans – zumindest einigermaßen – empfehlenswert.
4/10