Wie im vorigen Jahr mit Splice konnte man im Rahmen des WGT in Leipzig mal wieder in einen Film reinschnuppern, bevor es Montag nach Hause ging.
Dieses Mal war es Dylan Dog - Dead Of Night.
Befürchtete ich nach dem Trailer noch, eine billige Mischung aus Buffy - Im Bann der Dämonen und Constantine zu sehen zu bekommen, so stellte sich diese Befürchtung als korrekt heraus.
Allerdings, soviel sei schon verraten, war es keineswegs billig, sondern eigentlich schwer unterhaltsam!
Zur groben Story sei gesagt:
Vampire, Werwölfe, Zombies und vermutlich noch haufenweise andere Wesen der Nacht leben verdeckt mitten unter den Menschen. Damit sie untereinander nicht zu sehr ausschreiten, wird eine einzelne menschliche Person eingesetzt, um unparteiisch einzugreifen, wenn mal wieder jemand über die Stränge schlägt.
Dieser jemand war Dylan Dog, doch nachdem seine Verlobte durch Vampire ihr Leben verlor, hat er nach einem Akt der Selbstjustiz diesen Posten an den Nagel gehangen und ist zum zweitklassigen Privatdetektiv geworden.
Sein Ich-wär-so-gern-dein-Partner- Laufbursche Marcus (Sam Huntington alias Jimmy Olsen aus Superman Returns) und er geraten durch die hübsche Elisabeth Ryan an einen Mordfall, an dem anscheinend ein Werwolf beteiligt war, doch erst nachdem sein Sidekick das Leben verliert, nimmt er sich wieder seiner alten Aufgabe an.
Und von da an geht es in rasanten Abenteuern durch das nächtliche New Orleans!
Ex-Superman (Returns) Brandon Routh mag zwar keine ideale Besetzung des eher hageren Helden einer italienischen Comic-Reihe (die schon eine quasi Semi-Umsetzung mit dem italienischem Klassiker Dellamorte Dellamore hatte) sein, von der ein paar wenige Ausgaben meines Wissens nach auch in Deutschland erschienen sind, macht seine Sache aber imho wesentlich besser als noch bei dem Mann aus Stahl.
Der italienische Background des Helden wird in diesem sehr amerikanischem Film wenigstens einmal angesprochen.
Ist mehr, als man in manch anderen Filmen bekommt.
Anita Briem (Hannah aus Reise zum Mittelpunkt der Erde 3D) übernimmt ziemlich brauchbar die weibliche Hauptrolle und Peter Stormare (Luzifer in Constantine) als Vater einer Werwolfsippe sorgt für einige weitere Gemeinsamkeiten zu Keanu Reeves okkulten Actionstreifen.
Schön ist auch ein Wiedersehen mit Taye Diggs (Equilibrium) als Vampir Vargas und der Wrestler Kurt Angle als Werwolf Wolfgang (!) in einer Nebenrolle.
Der Film ist wie gesagt recht actionreich, sehr lustig (die Selbsthilfe-Gruppe der Zombies ist ein echter Knaller) und auch ganz gut gemacht (Effekte, Masken), jedoch werden Gorehounds aufgrund des meinerseits vermuteten amerikanischen PG13 Ratings (bei uns entweder ab 12 oder 16) wohl eher etwas enttäuscht sein.
Trotzdem, der Film möchte seichtes, unterhaltsames Popcorn-Kino sein und schafft das imho vollkommen!
Ich habe mich hervorragend amüsiert und ein paar mal echt laut gelacht.
Positiv sei erwähnt, das hier auch mal die Rollen anders verteilt sind und Monsterjäger ala Blade, Buffy, Van Helsing und Konsorten eher die Rollen der Bösewichter einnehmen.
Wer möchte auch schon, das den beiden sympatischen Leichenschauhaus-Zombies was schlimmes passiert?!
Gefällt mir persönlich ausgezeichnet!
Schaut ruhig mal rein!