Auf der Fahrt ins einsame Holltal verschwindet Katharina quasi vor den Augen der jungen Lehrerin Inka im dunklen Wald und taucht trotz sofortiger Suche durch die örtliche Polizei nicht mehr auf. Katharinas Ex-Mann Matthias, ein LKA-Forensiker, mischt sich sogleich in die Untersuchungen ein und stößt plötzlich auf eine äußerst ablehnende Dorfbevölkerung, die die alten Sagen aus dem Schwarzwald am Leben hält. Und eine erzählt von einem Pakt mit dem Satan, den die Hollentaler einst eingegangen sind...
Nein, im düster-idyllischen Schwarzwald gibt es keine lebenden Toten, dafür aber ein superbes Krimirätsel mit Gruselstimmung wie einst bei den britischen Hammer-Films. Thorsten Näter, sonst eher auf nüchtern-realistische „Tatort“-Folgen spezialisiert, vermischt hier gekonnt Versatzstücke des Backwoods-Subgenres (sabbernde Kretins gibt es offenbar auch kurz hinter Freiburg) mit Elementen des mytholgisch angehauchten Horrorkinos (vgl. „The Wicker Man“), um so eine außergewöhnliche Atmosphäre zu kreieren, mit der er dann die doch zugegebenermaßen etwas hanebüchene Geschichte zu transportieren vermag. Und da „Die Toten vom Schwarzwald“ solide produziert wurde und bis in kleinste Rollen treffend besetzt ist, nimmt man als williger Zuschauer diesen TV-Film als gelungene Fingerübung hin und ärgert sich eigentlich nur über das zusammengeschusterte Ende, welches sich auch inszenatorisch partout gegen die ersten wohlig gruseligen 70 Minuten Film stemmt. Nun ja, nicht alles ist vollkommen. Im TV 16 :9. Mit Heino Ferch, Nadja Uhl, Anna Schudt, Elisabeth Schwarz u.a.
© Selbstverlag Frank Trebbin