Review

Okay, langsam aber sicher gehen auch mir die Worte aus, was all diese einfältigen Mondos anbelangt. So zeigt auch "Magia Nuda" nichts, was man nicht schon aus einschlägigen und weitaus seriöseren Dokus, oder auch Klassikern wie "Mondo Cane" oder "Africa Addio" kennen würde: Das Leben der Wilden von Afrika bis zum Amazonas - oder das, was damals etwas fragwürdig veranlagte Filmteams daraus machten...

So wird auch in "Magia Nuda" in jeder zweiten Szene ein anderes Tier in sämtliche Einzeltteile zerlegt. Man schaut Medizinmännern bei ihren Heilpraktiken über die Schulter oder darf Schildkröten beim Korpulieren zugucken. Sensationsgier rules während die wahren Ambitionen eines solchen Schlocks mal wieder im Verborgenen bleiben.

Daher ist "Magia Nuda" rein dramaturgisch gesehen erneut eine echte Geduldsprobe für den Zuschauer geworden. Der Film bietet weder echte Spannungsgrade noch wirklich Informatives. Sondern nur rein graphische Schauwerte zur reinen Publikumsbespaßung. Guten Appetit, wem sowas wirklich schmeckt. Tja, auch das musste mal wohl unters Volk gebracht werden...

Zumindest einzelne Szenen bleiben dann doch längerfristig im Gedächtnis haften: So säugt eine Indio-Frau mehrere Hundewelpen an ihren Titten. Danach werden unzählige Vogelspinnen gesammelt, aufs Lagerfeuer geworfen und verzehrt. Man glaubt in der Tat, man kriegt die Tür nicht zu.

Ansonsten: Was noch Anfang 2000 im Zuge der Wiederaufbereitung vieler Horror-/Thrash-Klassiker ein gewisses Cult Following gehabt hätte, ist heute eine primitive Fleischbeschau ohne jeglichen weiteren Nährwert. Komisch langweilig, irgendwie nicht ganz uninteressant, früher Kult, heute Ramsch. For Nostalgikers only!

Details
Ähnliche Filme