Vorneweg gleich, mir hat er nicht gefallen. Sogar so schlimm, dass ich fast aus dem Kino gegangen wäre.
Nun gut, wir also 3-D Brillen auf. Dann gings auch schon los (20 Min später, daß man das mit der Werbung immer so erträgt..?). Schrift im Auge, coole graphische Effekte, das fing gut an. Dann die Einleitung, die Vorgeschichte, bevor Alice in das Kaninchenloch fallen darf. Lustig, traurig, eine junge Frau steht vor der Entscheidung ihres jungen Lebens: soll ich den peinlichen reichen jungen Mann heiraten? Vor allen geladenen Partygästen blamieren, bloßstellen, zusagen...? Da läuft sie lieber weg. Einem Kaninchen hinterher, welches sie vorher schon gesehen hatte. Anfangs waren die 3-D Effekte wirklich gut eingestellt, doch als man sich dran gewöhnt hatte (und der erste Kopfschmerz wegging), waren die Effekte nicht mehr so spektakulär.Eher so gezwungen eingesetzt. Ganz wenige Szenen, in den die Menschen ganz in der Landschaft zu sehen waren, hatte man das Gefühl, wirklich dabei zu sein.
Ansonsten hatte ich eher das Gefühl, als Spanner anwesend zu sein, wenn ich wieder und wieder irgendeiner Person über die Schulter schauen mußte.
Naja, die gute Alice fällt also ins Kaninchenloch, sucht den Hasen, findet sich in einem kugeligen Raum wieder, trinkt Großmach-Flüssigkeit, isst dann wieder Kleinmach-Kuchen, jojo-t so hin und her und landet dann schließlich beim Depp.
Die Figur des Hutmachers war wirklich grell und schrill, unangenehm. Außerdem werden alle ungewöhnliche Charaktere von Depp so transig, schwuchtelig gespielt. Das wollte nicht so in diese Fantasy/Märchenwelt passen. Alle reden laut und schrill in Rätseln, die 3-D Effekte effekten so vor sich hin. Dann hört man was von einer bösen Königin, die allen den Kopf abhauen lassen will. Es aber nicht tut, überhaupt nicht, auch die Drohung ist nicht bedrohlich. Helena Bonham-Carter war überzeichnet als Kartenkönigin, hat gut gespielt, aber... Weiß nicht. Irgendwie sind alle diesmal in dem Tim Burton Sumpf untergegangen. Irgendwie war schon immer was los, aber mich hats nicht mehr interessiert. Digitale Drachen sollen Angst verbreiten...
Ich habe in den 70/80ern in Filmen liebevollst gebastelte Drachen gesehen, die haben wirklich Angst gemacht (Der Drachentöter, sogar Jabberwocky war gruseliger). Alles wirkte so geglättet. Man konnte zu keiner Person auch nur eine Beziehung aufbauen, man fand sich wirklich gar nicht wieder.Ich weiß, dass die Vorlage ein Kinderbuch ist, aber...
Ich kenne auch den alten Walt Disney Zeichentrickfilm, der hatte wirklich Struktur, ne Handlung, der man folgen konnte und wollte. Sogar die Herzkönigin konnte mehr Schrecken verbreiten, als in diesem Streifen. Der Hutmacher und das Kaninchen waren wichtig, hier war aber die Hutmacherfigur das Handlungsbestimmende... Und das hat irgendwie nicht gepasst, gestimmt, wie auch immer..Ich war echt froh, dass es kein Überlängefilm war, denn sonst wär ich wohl doch gegangen. Die kleine schnuckelige Alice aus dem Ostblock wäre eigentlich genau mein Fall gewesen, aber die war zu naiv, zu unschuldig, die Stimme war unemotional mehlig (die Synchronstimme, hoffentlich OmU besser). Keine Höhen, keine Tiefen, 2 von 10 Punkten