"Alice" ist kein schlechter Film geworden, doch lässt man einiges vermissen.Gerade gravierende Schriftzüge,die Burton so unverkennlich machen.
Die Story ist recht einfach gehalten und erinnert ein bißchen an Spielbergs "Hook" , in dem die Hauptfigur ebenfalls gealtert in sein "Wunderland"zurückkehrt und sich erstmal wieder entsinnen muss.
Am interessantesten ist da noch die Figur des Hutmachers, wiedermal souverän gemeistert von Depp. Die Alice hingegen fand ich ziemlich fad, keine Ausstrahlung und sehr facettenarm-charakterlich wie schauspielerich.
Was mich doch sehr enttäuscht hat, ist ,dass es Burton diesmal nicht geschafft hat seine sonst so schnörkellose skurille Fantasywelt zu erzeugen. Der Zugang durch den langen Fall am Bodenloch ist da noch sehr gut gelungen.Doch der Rest der Welt will einfach nicht so recht aneinander passen.Es wirkt wie eine Aneinandereiung diverser Locations. Die vielen Bluescreeaufnahmen beschneiden die Welt in ihrer nötigen Größe.Ein paar reale Landschaftaufnahmen o.ä. hätten der Welt bestimmt mehr "Tiefe" gegeben.
Dadurch schafft es der Film auch nicht eine kontiunierliche dichte und fantastische atmosphäre aufecht zu erhalten, trotz der Teils,leider zu seltenen, liebevollen detailverliebten Aufbauten.
Die Filmmusik ist Burtontypisch und passend.Seine Frau spielt ebenfalls wie Depp sehr gut.
Die Effekte selber sind allesamt gut.Nur leider machen einem die austauschbaren Charaktere einen Strich durch die Story-Rechnung. Und das zu pathetische Ende in der Realwelt war ebenfalls unnötig.Das hat mir der leise Abklang des Originals besser gefallen.
Unterm Strich ein solider Film,der für Burtons Verhältnisse schwächelt und eher für Kinder und/oder Depp Fans ist,als das auch Erwachsene darin etwas hätten mehr sehen können.
6 von 10 Punkten