Die junge Berlinerin Kirsten Schwarz leidet seit kurzer Zeit unter extremen Schlafstörungen und Alpträumen. Urplötzlich erhält sie dann auch noch eine anonyme E-Mail, in der ihr mitgeteilt wird, dass sie in Wahrheit adoptiert wurde und ihr leiblicher Vater noch am Leben sei. Bei Nachforschungen stößt sie auf das kleine ostdeutsche Städtchen Selmen, wo Unheimliches vor sich geht, denn mehrere Mädchen haben dort kurz aufeinander in der Nacht zu ihrem 18ten Geburtstag ohne Grund Selbstmord begangen. Als Kirsten dem Kaff einen Besuch abstattet, erfährt sie von einem schrecklichen Fluch, der über dem Ort liegen soll: Der Legende nach rächt sich die Hexe Hepzibah, die im Mittelalter zu Unrecht auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurde, alle einhundert Jahre an den Nachfahren ihrer Peiniger, indem sie deren Kinder in den Tod treibt. Da die Selbstmord-Welle nicht abreißt, kann man durchaus annehmen, dass an dem Geschwätz etwas Wahres dran ist. Mit ihrer Ankunft in Selmen hat sich Kirsten nun natürlich auch den Fluch zugezogen und muss nun einen Weg finden, die rachsüchtige Hepzibah zu besänftigen, denn ihr eigener 18ter Geburtstag steht kurz bevor... Die Pro7-"Thrilltime" schlägt wieder zu. Dieses Mal darf der routinierte TV-Filmer Robert Sigl im Auftrag des Privat-Senders tief in den Topf mit den abgeranzten Versatzstücken greifen und ein läppisches Horrorfilmchen zutage fördern, mit dem er seine bisherigen artverwandten Produktionen "Laurin", "Schrei, denn ich werde dich töten!" und "Das Mädchenpensionat - Deine Schreie wird niemand hören..." ganz adäquat ergänzt... denn die waren ja auch schon nicht gerade das Gelbe vom Ei. Für hiesige Fernseh-Verhältnisse mögen die dem schon nicht mehr wirklich hippen asiatischen Genre-Kino abgeschauten Schock-Taktiken rund um die Auftritte der geisterhaften Zombie-Hexe, ein paar knappe Blut-Einlagen sowie das breit gefeaturete "Nightmare on Elm Street"-mäßige Kinderlied mit integriertem Abzählreim vielleicht starker Tobak sein (vor allem, wenn man ansonsten nur "Tatort" guckt), dem hartgesottenen Horror-Fan entlocken derartige Sperenzchen allerdings wohl nicht einmal mehr ein müdes Grinsen. "Hepzibah - Sie holt dich im Schlaf" verbreitet anstatt des anvisierten Grusels ergo nur die reinste Langeweile, da nützt es auch nichts, dass man sich durch die Verpflichtung eines vornehmlich englischsprachigen Casts (übrigens: schwach synchronisiert) zur Abwechslung mal recht weltmännisch geben durfte, denn auf dem internationalen Markt sehe ich für derart hohle und mit reichlich unfreiwilligem Humor überfrachtete Genre-Ware nämlich keine großen Chancen. Besonders übel stößt einem beim Ansehen die sprunghafte Drehbuch-"Logik" auf, durch die die handelnden Figuren zum Teil trotz mangelhafter Informations-Lage recht abenteuerliche Schlüsse ziehen, die sich dann im Nachhinein doch nur als allzu korrekt herausstellen. Die haben die groben Horrorfilm-Klischees wohl auch schon so sehr verinnerlicht, dass sie ihnen gar nicht mehr auffallen. Einige nur als extrem dämlich zu bezeichnende Dialoge vergällen einem dann noch zusätzlich die Freude an den an sich guten Leistungen der vornehmlich jugendlichen Darsteller, da hat man echt schon schlimmere Flachpfeifen ertragen müssen. Die zum Drehzeitpunkt tatsächlich erst siebzehnjährige Eleanor Tomlinson agiert gar recht charismatisch und könnte mit einem besseren Skript in der Hinterhand wohl wirklich einen kompletten Film schultern... und dass sie süß ist, hilft natürlich auch. Leider hat Robert Sigl, mal abgesehen von ein paar netten Kamera-Bewegungen, auch inszenatorisch nicht viel in petto, um den eh schon faden Stoff zumindest formal ein wenig aufzuwerten. So regiert trotz eines kleineren Twists gegen Ende also bis zum obligatorischen Schluss-Schock auf allen Ebenen durchgehend der Eindruck völliger Ideenlosigkeit. Kurzum, "Hepzibah - Sie holt dich im Schlaf" fügt sich prima in die Reihe mäßiger TV-Produktionen ein, mit denen Pro7 seit einiger Zeit seine Zuschauer belästigt. Immerhin ist die Chose aufgrund der stringent durchgezogenen Schuld-und-Sühne-Masche nicht ganz so ärgerlich wie "Wer hat Angst vorm schwarzen Mann?" oder der "Gonger"-Scheiss.
4/10