Eleanor Tomlinson spielt eine 17jährige, die feststellen muss, dass sie adoptiert ist und ursprünglich aus einem kleineren Dorf im Osten Deutschlands stammt. Dort haben seit Jahren relativ viele Mädchen pünktlich zu ihrem 18. Geburtstag Selbstmord begangen. Von Schlaflosigkeit und Alpträumen geplagt, befürchtet sie nun, die nächste zu sein, zumal ihr 18. Geburtstag immer näher rückt.
Während die Katastrophenfilme, die Prosieben in den letzten Monaten produzierte durchaus teilweise Spannung erzeugten, sind die Mystery-Produktionen des Senders eher als billiger TV-Trash abzustempeln und nach "Gonger", "Gonger 2" und "Kill your Darling" ist "Hepzibah so ebenfalls als einfallsloses Remake eines ganzen Genres zu bezeichnen, das wahllos aus Elementen amerikanischer und japanischer Mystery-Filme zusammengeschustert ist.
So haben wir es auch hier mit einer mysteriösen (Selbst)mordserie zu tun, die scheinbar im Zusammenhang mit einem alten Fluch steht und in naher Zukunft auch die Protagonistin ereilen könnte, während um sie herum der eine oder andere Teenager (vollkommen unblutig und wenig einfallsreich) sein Leben lassen muss. Und mehr gibt es über das stereotype Konstrukt, das die Macher hier vorlegen, nicht zu vermelden, außer vielleicht, dass die Charaktere recht flach konstruiert sind und dass die Auflösung zwar in Ansätzen überrascht, den schwachen Gesamteindruck aber allerhöchstens dezent abschwächt.
Echte Spannung kommt dabei zu keinem Zeitpunkt auf. Da die Inszenierung von Regisseur Robert Sigl, der unter Anderem einen "Tatort" und zahlreiche weitere TV-Produktionen inszeniert hat, aber halbwegs solide ausfällt, wird "Hepzibah" zumindest nicht zum totalen Desaster. Punktuell nimmt das Geschehen ein klein wenig an Fahrt auf und ist damit immer noch besser als "Gonger 2", der vor einer Woche erschien. Eine dichte Atmosphäre kann trotz des einen oder anderen düsteren Bildes und des routiniert ausgewählten Scores nicht so recht erzeugt werden, sodass einzig und allein die finale Verfolgungsjagd in Ansätzen unterhaltsam ausfällt, wobei auch diese umgehend überstrapaziert wird. So ist "Hepzibah" im höchsten Maße belanglos, aber nicht so katastrophal wie manch anderer Genrevertreter.
Noch ein Wort zu den Darstellern: An Eleanor Tomlinson scheitert das Projekt sicherlich nicht, denn sie macht ihre Sache eigentlich ganz gut, spielt ihre Figur durchgehend glaubhaft und stellt die von der Schlaflosigkeit und der Angst zermürbte 17jährige ordentlich dar, während der restliche Cast ebenfalls solides TV-Niveau zu bieten weiß.
Fazit:
Zu "Hepzibah" gibt es wenig zu sagen: Die Prosieben-Produktion ist einfallslos und stereotyp, halbwegs routiniert inszeniert und ordentlich gespielt, womit sie das Ansehen definitiv nicht wert ist, aber auch nicht zum totalen Desaster verkommt.
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