Die beiden Tempelritter Behmen und Felson sind des Kämpfens müde und kehren dem Kreuzzug, an dem sie seit Jahren teilnahmen, den Rücken. Zurück in Europa werden sie als Fahnenflüchtige erkannt und von einem von der Pest gebeutelten Kardinal dazu verdonnert, einen letzten Auftrag auszuführen: ein Mädchen, die als Hexe für die Ausbreitung der tödliche Seuche verantwortlich sein soll, muss in ein entlegenes Kloster gebracht werden, um einem geheimnisvollen Ritual unterzogen zu werden. Man stellt ein illustre Truppe zusammen und macht sich auf eine gefahrvolle Reise, an dessen Ende sogar noch des Teufels Dämonen auftauchen…
Natürlich darf man diesen Fantasy-Horror-Streifen keinesfalls ernst nehmen. Und natürlich darf man sich über den deutschen Titel mächtig ärgern, der da suggeriert, es mit einem ordentlichen Ritterfilm zu tun zu haben. Doch sind deswegen alle so vernichtenden Kritiken an Dominic Senas Mittelalter-und-Exorzismus-Actioner gerechtfertigt? Ich meine nicht, denn „Der letzte Tempelritter“ ist ein Film, ähnlich wie „Solomon Kane“, der das Setting und die Zeit, in der er spielt, einfach nur pittoresk nutzt, um einen handelsübliche B-Movie-Story zu transportieren und mit Schauwerten zu unterfüttern. Spaß soll das Ganze machen und unterhaltsam soll es sein. Und wer sich nicht allzu sehr den Kopf über Logikbrüche und Sinnhaftigkeit der Geschichte zerbricht, der wird seinen Spaß an „Der letzte Tempelritter“ haben und auch bis zur letzten Minute unterhalten werden. Hand drauf. Nur eben sollte man wissen, dass man für eine Geschichtsstunde lieber „Der Name der Rose“ oder „Königreich der Himmel“ wählen sollte und für einen mit heutigen CGI-Tricks aufgemotzten, oberflächlichen Gruseler, bei dem zum Finale sogar noch Zombie-Mönche auftauchen, man ruhig „Der letzte Tempelritter“ zur Hand nehmen darf. Ärgerlich sieht wirklich anders aus. Auf DVD 16:9. Mit Nicolas Cage, Ron Perlman, Claire Foy, Stephen Campbell Moore u.a.
© Selbstverlag Frank Trebbin