Review

Nach dem eher mageren Black Death nun also der zweite Film, der die Pest-Thematik auf seine eigene Art und Weise aufarbeitet. Leider ebenso wenig überzeugend und durchdacht wie im Film von Regisseur Christopher Smith.

Nicolas Cage und Ron Perlman mimen die beiden Kreuzritter "Behmen" und "Felson", die den Kreuzzügen den Rücken kehren und in ein von der Pest heimgesuchtes Europa zurückkehren. Der Kardinal, der ebenfalls an der Pest dahinsiecht, bietet ihnen ihre Freiheit, wenn sie ein junges Mädchen, das der Hexerei beschuldigt und für die Seuche verantwortlich gemacht wird, in ein entferntes Kloster bringen, wo über ihre Schuld befunden und ihr Fluch durch ein geheimnisvolles Ritual beendet werden soll. Zunächst weigern sich die Beiden, dann jedoch willigt Behmen ein, um der Beschuldigten ein gerechtes Verfahren zu ermöglichen...

Eigentlich lässt der Beginn des Films einen ganz anderen Verlauf (und eine andere Storyline) vermuten, denn die eingänglich gezeigten Schlachten lassen eher auf einen Film hoffen, der die Kreuzzüge wenigstens ansatzweise im weiteren Verlauf als Grundlage behandelt. Diese Vermutung wird jedoch schnell zunichte gemacht, als "Behmen" und "Felson" Europa erreichen und dort gefangen genommen werden. Urplötzlich spielt ihre Vorgeschichte keine Rolle mehr, denn sonst hätte man sie wohl kaum auserwählt, die vermeintliche Hexe in das entfernte Kloster zu bringen. Ich denke, dass Deserteure anders behandelt würden. Zuerst werden sie eingesperrt, dann jedoch auf die lange und gefährliche Reise geschickt, wobei man sich durchaus fragen muss, warum ausgerechnet diese beiden, den dort lebenden Menschen völlig unbekannte Ritter, und Deserteure noch dazu, Europa von der Seuche befreien sollen!? Auch die Vorgeschichte des "Hexen-Mädchens" wird nicht erläutert, sodass man nichts über das weiß, was sich dort abgespielt hat. Die vorhergegangenen Kreuzzüge sind für diesen Abschnitt des Filmes nicht mal ansatzweise relevant - wozu hat man sie in den Film eingebaut? Etwa nur damit der Kardinal anschließend sagen kann "Wir brauchen echte Ritter (und Diener Gottes), die diese Hexe in das Kloster bringen"!?

Wenigstens ist das Geschehen einigermaßen unterhaltsam gestaltet; da begegnen die Reisenden auf ihrem Weg zum Kloster unheimlichen Wölfen und werden von "Halluzinationen" geplagt - verpackt wurde das ganze in düsterer und dreckiger Atmosphäre (wenigstens das ist den Produzenten gut gelungen), die zumindest einen Hauch von Spannung mitbringt. Leider kann der Film diese nicht lange aufrechterhalten, denn von jetzt auf gleich haben die Reisenden das Kloster erreicht und müssen sich weiteren Gefahren stellen. An den Effekten gibt es nun wirklich nicht viel zu bemängeln, außer die Tatsache, dass der "Endgegner" (sieht aus wie in einem Computerspiel) weder furchteinflößend noch böse agiert, sondern einen eher lächerlichen und abstrusen Eindruck vermittelt.

Das Ende ist zwar weitestgehend actionreich inszeniert, jedoch kann man sich mit der "Auflösung", was es mit dem Mädchen genau auf sich hat (Wieso, weshalb, warum - all das wird nicht beantwortet), definitiv nicht zufrieden geben, da sie nichts Halbes und nichts Ganzes erklärt. "Es ist einfach so" würde dazu gut passen!

Eine gute Atmosphäre, annehmbare Effekte, solide Action und tolle Kulissen machen noch lange keinen guten Film, wenn das Drumherum nicht stimmt. Nicolas Cage und Ron Perlman agieren sichtlich gelangweilt, die Story des Films ist unausgegoren und löchrig wie ein Schweizer Käse, zudem wird man den Eindruck nicht los, als hätte man ohne Sinn und Verstand drauflos gedreht und im Nachhinein das Ganze puzzlemäßig zusammengesetzt. Einen gewissen Unterhaltungswert kann man dem Film dennoch nicht absprechen. Einmal anschauen reicht vollkommen!

PS: Weder der englische noch der deutsche Titel passt!

5/10

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