Review

Gradliniger Gangsterrachefilm...15.04.2011

Charly Mattei, ganz wunderbar und für ihn auch typisch dargestellt von Jean Reno, war einmal ein Gangster. Nun lebt er in Frieden mit Frau und Kind, wird aber aus heiterem Himmel in einer Tiefgarage von einem Killerkommando bestehend aus acht Mann zusammengeschossen und für tot gehalten zurückgelassen. Doch Charly ist eine echt harte Natur, denn er überlebt den Kugelhagel mit 22 Geschossen im Körper. nach kurzer Rekonvaleszent macht er die Übeltäter ausfindig. Als dann auch noch sein Kumpel gefoltert und ermordet wird, Frau und Kind ebenfalls leiden, gar der Sohn noch entführt wird...genau, lieber Leser, wer bis hierhin gezweifelt hat, wird nicht enttäuscht: er ist es, der legendäre Anlaß für blutige Rache. Und während die Polizei en passant ermittelt, besucht Charly das Killerkommando während einer Geburtstagsfeier und kündigt an, die Leute alle umzubringen. Ein Reno, ein Wort - die Sache wird erledigt, samt entsprechender Kollateralschäden.

Zudem sehen wir in wenigen Rückblenden noch die Jugendzeit Charlys, der sich mit zwei Freunden Treue über den Tod hinaus geschworen hat. Doch diese Freundschaft hat bei einem der beiden nicht bis in die Gegenwart gehalten...und hier liegt meiner Ansicht nach auch der Hund begraben, denn der Film ist einfach gute zwanzig Minuten zu lang. Viel zu viel Gedöns wird um die alten Freunde gemacht, zu große Gesten macht der eine, mittlerweile auch ein Gangsterboß, dazu noch Familie...man wähnt sich ab und an beim Paten daheim, und diese Szenen bremsen den Film aus, statt das Tempo und die Story gradlinig durchzuziehen. Wir sind zwar in Frankreich, aber leider nicht mit Liam Neeson 96 Hours unterwegs.

Man möge das nicht falsch verstehen, denn die Actionszenen dieses Films sind sauber und auch hart inszeniert, es gibt auch genug davon, aber irgendwie fehlt es an echt packenden und bleibenden Momenten - bis auf die Szene, in der Reno seine Vergeltung ankündigt, bleibt nicht viel im Gedächtnis. Der Film kann aufgrund seiner ruppigen Machart dennoch überzeugen, man folgt halt einfach gerne einem Mann auf seinem Rachefeldzug, auch wenn man derlei schon viel zu oft gesehen hat. Störend wie gesagt die länglichen Sequenzen rund um den Rivalen, störend auch das immer wieder plötzliche und passende Auftauchen Charlys an abgelegenen Orten, wenn zufällig ein Mann alleine ist...das hat er wohl jeweils mit übersinnlichen Kräften vorausgeahnt...egal, harter Gangsterfilm und daher gute 7/10.

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