Wenn Jungs zu Superhelden werden wollen...04.01.2011
Ich habe es bei anderer Gelegenheit schon erwähnt: ich bin kein Freund von Comicverfilmungen und werde meine Meinung auch nach dem Genuß dieses Films nicht ändern. Zwar sehen wir hier etwas, was den meisten Comicadaptionen aufgrund des Ratingziels PG-13 der Filmschaffenden völlig abgeht - Blut - aber das alleine reißt es auch nicht raus, denn irgendwo kann sich der Film nicht entscheiden, was er eigentlich sein will. High-School-Klischee-Erzählung? Superheldenmovie nach Art von Batman mit Robin? oder ein Stück italienischer Mafiafilm? Letzteres übrigens natürlich auch aufgrund der Untermalung mit klassischer Musik, aber das muß halt einfach so sein, wenn ein Don mittut...Klische olé! Doch zurück zur High-School und dem Loser Dave.
Wir folgen Dave, der sich eines Tages entscheidet, das Verbrechen zu bekämpfen. Er bestellt sich im Internet ein grünes Kostüm, dazu trägt er sandfarbene Dockers, und zack - Kick-Ass ist geboren! Leider gehen Dave jegliche Heldenfähigkeiten ab, doch wie das Leben so spielt, wird er trotzdem berühmt, youtube sei Dank. Das aber ruft Hit-Girl und Big Daddy auf den Plan, zwei echte Streiter wider das Böse, eine davon 11 Jahre alt, der andere ihr Vater, und dazu noch Red Mist, den Sohn des Verbrecherkönigs der Stadt, der endlich in die Fußstapfen seines Vaters treten will. Dazu gesellt sich noch der Schwarm Daves, die ihn eigentlich für schwul gehalten hat...und das war es dann auch. Dave kriegt sein Mädel, die Bösen sind alle tot, Big Daddy allerdings auch, Kick-Ass und Hit-Girl hängen ihr Kostüm in den Schrank...um es vielleicht bei der möglichen Fortsetzung im Kampf gegen Red Mist wieder herausholen zu müssen.
Diese Fortsetzung aber werde ich ganz sicher nicht sehen, denn obwohl der Streifen rund um einen Möchtegernsuperhelden ganz nett ist, kann er nicht überzeugen. Das liegt aber daran, daß man sich einfach verzettelt, dabei aber die Nebenhandlungen ganz nach Schema und für die Zielgruppe passend gestaltet wurden. Zudem darf man auch fragen, wie ein Mädel im Alter von 11 ganz alleine Gegnermassen ausschalten kann, was angesichts der Größe und Kraft wahrlich völlig übertrieben ist. Sieht indes aber gut aus, zumal man den Gewaltgrad knackig hoch gehalten hat...und an der einen oder anderen Stelle auch das Medium Comic gut in den Streifen einbaut. Es gibt viel zu sehen, und für Unterhaltung ist gesorgt - auf der anderen Seite aber gibt es viele Längen, die das Vergnügen trüben...und Nicolas Cage, der mal wieder völlig übertreibt. Aber das ist ja vielleicht alles gewollt, und ich verstehe es nur nicht...bin ja auch nicht die Zielgruppe, glaube ich - 7/10.