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Warum gibt es eigentlich keine Superhelden in unserer - echten - Welt? Das denkt sich auch Dave Lizewski (Aaron Johnson) und überlegt mit seinen beiden Nerdfreunden, wie man diesen Umstand ändern kann. Flux ein Superheldenkostüm bestellt, ein wenig trainiert, und schon geht's los, in die Dunkelheit der Nacht, um sich mit dem Gesindel der Straßen anzulegen. Ein Name muß her: Kick-Ass! Die sich selbst auferlegten Aufträge fangen harmlos an, z. B. mit dem Retten einer entlaufenen Katze. Als er bei dieser Mission mehr oder weniger aus Versehen todesmutig einen von einer Gang verfolgten rettet, nehmen einige Kiddis seine Nothilfe mit dem Handy auf und stellen den Clip bei Youtube ein. In null Komma nichts wird der KICK-ASS ein großer Medienstar. Aber nicht nur das, da gibt's dann noch Mindy Macready (die wundervolle Chloe Moretz) und ihren Papa Damon (Nick Cage), die das alles ganz klasse finden und auch bei der Verbrecherbeseitigung helfen. Aber wenn, dann richtig. Denn Mindy wurde seit Babytagen ausgebildet im Umgang mit allen Waffen der Welt und alle Kampfkünste hat sie sowieso drauf. Yeah! Oberbösewicht dieser Episode Frank D'Amico (Mark Strong) gefällt gar nicht, daß seine Geschäfte gestört und seine Leute umgelegt werden, und so bläst er zum Sturm gegen die Superheldenbande ...

KICK-ASS ist eine Offenbarung! Regisseur Vaughns Traum wurde Wirklichkeit und er erschuf einen modernen, quirligen Actionkracher, bei dem mit viel mehr als nur einem Auge gezwinkert wird. Hier stimmt einfach alles. Fairerweise muß ich sagen, daß ich die Comicbücher, die als Vorlage dienten, nicht kenne. Es wird schnittig und zügig inszeniert, deshalb gibt so gut wie keine Längen oder Ablenkungen. Alle Darsteller sind symphatisch, abgedreht und einfach perfekt passend für ihre Charaktere. Allen voran muß die kleine, damals 12-jährige, Chloe Moretz erwähnt werden. Das Mädel ist der reine Wahnsinn! Die spielt so superklasse, daß einem die Worte fehlen. Sie schafft es gekonnt, den Spagat zwischen der kleinen liebenswerten Tochter Mindy, für die ihr Daddy der größte und beste Mann auf der Welt ist, und der kleinen Amazone, Hit-Girl, die mit Schwertern hackt und abhackt, mit fetten Knarren noch fettere Löcher macht oder besser als Bruce Lee kämpft, darzustellen. Dabei gibt es keine Weinerlichkeit, es gibt tolles Schauspiel at its best. Die Kleine startet nach dem Film durch, aber auf alle Fälle! Und nun noch mal ein Wort zu Herrn Cage. Dieser wurde als Nebendarsteller engagiert und liefert in dieser Funktion die beste Darstellung seit vielen, VIELEN Jahren ab. Er spielt den liebenden Vater mit Witz, Humor und mit stolz geschwellter Brust, seiner kleinen Tochter wegen. Die Darstellung des Superhelden Big Daddy meistert er in bester Adam-West-Manier, einfach ganz groß! Auch alle Cage-Abgekehrten, kehrt zurück, noch einmal, und genießt diesen Auftritt.
Unbedingt erwähnt werden, müssen die teilweisen brachiale Zerstörungsorgien. Hier werden in sauber choreographierten Kämpfen und Shoot-outs die Bösewichter regelrecht vernichtet, daß es eine wahre Freude ist, dem Spektakel beizuwohnen. Dazu gibt es einen wie die Faust aufs Auge passenden Score, der oft an die besten Stücke aus SUNSHINE oder sogar John Murphys MIAMI VICE erinnert, einen Soundtrack, der von The Prodogy bis hin zu Ennio Morricone allerhand Klassiker und Fast-Klassiker auffährt und diese benutzt, um den Ball rund, einfach, um den Film perfekt zu machen! Und das Beste: Es gibt keine zerschnittenen Bilder und es gibt keine dämliche Wackelkamera! Es wird auf das Geschehen gehalten und die Akteure müssen auch mal wieder etwas tun, um schnell auszusehen, die Kamera macht's diesmal nicht für sie. Richtig old school eben. Wenn dann zu guter Letzt der erste der beiden Showdowns wie Phönix aus der Asche - unter Strobobeleuchtung - steigt, bleibt einem nichts anderes übrig, als fassungslos den Atem anzuhalten und auf die Leinwand zu starren. Und dann geht's ja noch weiter. WOW!
KICK-ASS ist mit 100 %iger Sicherheit der Frühlingsblockbuster des Kinojahres 2010. Don't fucking miss it!!!
10/10

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