Review


Inhalt:

China, im Jahre 1366.., zwei Jahre bevor die han-chinesische Ming-Dynastie begann. Seit 1275 herrscht die mongolische Yuan-Dynastie über das Reich der Mitte. Kublai Khan, der Enkel des Welteroberers Dschinghis Khan, hatte diese Dynastie einst begründet, die nun vor ihrem Ende steht.
Zhu Yuanzhang, der spätere Begründer der Ming-Dynstie, zuvor einst ein buddhistischer Mönch, und ein Mann des Volkes.., er nahm 1366 den Kampf gegen die mongolische Fremdherrschaft auf.
Doch dieser Kampf findet nicht nur auf dem Schlachtfeld statt..., es ist auch ein Kampf der Spione. An der Spitze des mongolischen Geheimdienstes steht Lee Khan (Tien Feng), der als "Fürst von Henan" 3 Provinzen des Reiches vorsteht. An seiner Seite, seine skrupellose Schwester Wan Erh (Hsu Feng).

Beide haben einen Agenten, Shen Tien Hsiung (Suen Lam), in das Lager Zhu Yuanzhang´s eingeschleust..., und dieser hat wichtige Kriegsdokumente den Rebellen entwendet. Diese will Shen dem Despoten Lee Khan in der Nähe des Gasthauses "Zum Frühling" übergeben.
In diesem Gasthaus führt jedoch die Patriotin Hwong (Li Lihua) die Geschäfte. Und sie weiß durch Liu (Hao Li-Jen), der ebenfalls ein Gasthaus betreibt, um diese Aktion, und so um die Wichtigkeit ihres Gasthofs in dieser Auseinandersetzung. 
4 Kellnerinnen (Helen Ma, Woo Gam aka Hu Chin, Seung-Goon Yin-Ngai), darunter auch die KungFu-Fighterin Peony (Angela Mao), sind neu angestellt, sie werden in diesem Kampf benötigt.

Auch die Patrioten Wang Chun (Pai Ying) -der sich als Händler ausgibt, und die Rolle des Buchhalters im Gasthaus einnimmt- und Sha Yuan San (Han Ying-Chieh), ein die Laute spielender Bettler, erreichen das Wirtshaus.
Im Kampf gegen Banditen (u.a. Chiang Nan) können sich die Patrioten erstmals beweisen.

Sie alle erwarten Lee Khan und dessen Schwester, die alsbald eintreffen, und sich im Gasthaus einquartieren. Ebenfalls im Gasthaus ist Richter Han (Wu Jia-Xiang), der sich aber für Lee Khan kaum als Hilfe erweist.
Die Übergabe der Dokumente findet indes statt.., doch können die Patrioten diese gar zwischenzeitlich in ihre Hand bekommen.

Lee Khan weiß, dass ihn ein Netz von Intrigen, Verrat und Spionen umgibt. Sogar in den eigenen Reihen..., denn seine "rechte Hand" Tsao Yu Kun (Roy Chiao Hung) steht auf der Seite der Rebellen!
Als Wang Chun den Lautenspieler Sha Yuan San vor den Augen Lee Khan´s erdrosseln soll, eskaliert die Situation..., und es kommt zum offenen Kampf.

In felsiger Landschaft kommt es zum Show-Down der Ming-Patrioten gegen Lee Khan..., zum Kampf auf Leben oder Tod......


Fazit:

Mit dem Abenteuer-Streifen "Der letzte Kampf des Lee Khan" ("The fate of Lee Khan") beschließe ich meine kleine Reihe über Filme des ambitioniert-renommierten Regisseurs King Hu. Im Jahre 1973 drehte King Hu für die Studios von "Golden Harvest" diesen Abenteuer-Eastern mit relativ großem Aufwand, illustrem Cast, in hell-klaren Bildern, mit phasenweise für ihn typisch langatmiger Story, und am Ende dafür vergleichsweise rockender KungFu-Action.

King Hu lässt sich Zeit, erzählt die Geschichte von Patrioten, die während der Endphase der mongolischen Yuan-Dynastie den Kampf mit einem Handlanger dieses Regimes aufnehmen, in gedehnter, langwieriger Art und Weise.
Da wird auch mal viel dialogisiert, zieht sich in der Mitte die Story somit hin, und plätschert somit auch so vor sich hin. Doch kann King Hu trotz Längen den Spannungsbogen halten, der Betrachter kann sich dem nicht entziehen, und fiebert doch noch mit.
Am Ende eskaliert die Gewalt.., und alles mündet somit in einen tempogeladenen, ja dramatischen Endkampf in weiter, hellgelber Felslandschaft, in der die Protagonisten mit den Hintergründen kontrastieren. Und King Hu erreicht mit dem Schnitt, mit all den sturzhaften Sprüngen und den Choreographien für ein regelrechtes Kampf-Ballett einen schwungvollen Show-Down, der für manche Länge zuvor entschädigt.

Ein weiteres Plus seines Streifens, den ich nach "Die Mutigen" ("The valiant ones", siehe mein Review auf dieser website) als den besten Film King Hu´s ansehe, sind die überzeugenden Darstellungen, ein intensives Spiel eines jeden der Darsteller. 
Tien Feng ist hier in der Rolle des Bösewichts zu sehen, er agiert hier absolut souverän, verpasst seiner Rolle eine gewisse Würde, seine Mimik gefällt.
Hsu Feng.., die Skrupellosigkeit ist ihr ins Gesicht geschrieben, eine eiskalte Frau, die hemmungslos über jede Leiche geht, sie bringt das ausgezeichnet rüber, ohne große Worte zu verlieren.

Li Lihua hat als Gasthofbesitzerin die Zügel in der Hand.., die reife Darstellerin ist bildschön, und auch sie zeigt ein souveränes Spiel.
Roy Chiao Hung hat hier als entscheidender Verräter in den Reihen der Bösen eine Schlüsselrolle. Und auch er spielt das mehr als routiniert. Bis in die Nebenrollen besetzte Hu hier sein Ensemble prominent, und alle agieren gekonnt.
Helen Ma und Woo Gam (aka Hu Chin) sind als fightende Kellnerinnen nicht nur ein Hingucker..., und für mich ist KungFu-Ikone Angela Mao fast der heimliche Star hier in diesem Streifen.

Angela Mao.., sie zeigt ihre Skills vor allem im Finale, durch sie rockt die KungFu-Action, die in einem King Hu-Film ja selten das Wichtigste ist, aber sie darf hier ihre Kampfkunst ansatzweise zeigen.
Auch Pai Ying tut der Action gut.., wie ja später auch in "Die Mutigen", Hu kann sich auf einen richtigen Fighter hier verlassen.
Han Ying-Chieh ("Die Todesfaust des Cheng Li"), spielt einen singend-musizierenden Bettler, der die Villains zu täuschen versteht, und selbst im langatmigen Mittelteil die Dinge auflockern kann. Auch er überzeugt in seinem Spiel.

Die darstellerischen Leistungen und die temporeiche, besondere Action vor allem zum Schluss, dies sind die Stärken, die Highlights dieses Films von King Hu. "Die Mutigen" und eben dieser Streifen hier, sie sind beide gängiger, man kann fast sagen "kommerzieller" gemacht, als viele andere Streifen King Hu´s, und somit auch für echte Eastern-Anhänger noch gut anzuschauen.
Insgesamt war das eine gute Unterhaltung, auch für den orthodoxen Eastern-Fan, der mit "Der letzte Kampf des Lee Khan" noch gut leben kann.

7/10.

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