Review

Chicago-Bulle Frank Shatter (Chuck Norris) macht in Israel Jagd auf einen Ritualmörder und Teufelspriester, der dem Satan die Pforten zur Erde öffnen will…

„Ich werde meine Seele mit diesem königlichen Blut salben.“

HELLBOUND – bitte nicht verwechseln mit dem zweiten Teil der HELLRAISER-Saga – ist eine ziemlich dürftige Mischung aus Okkult-Horror, Action und Komödie. Der letzte Film der „Cannon Group“, dem auf B-Actionfilme spezialisierte Independent-Produktionshaus, vor dessen Bankrott sollte es werden, was dem Label, das Filme wie CITY COBRA, BLOODSPORT, AMERICAN FIGHTER und TEXAS CHAINDAW MASSACRE 2 herausbrachte, leider keinen sonderlich ruhmreichen Abgang verschaffte. Und auch im Lebenslauf von Aaron Norris, Chucks Bruder, der Filmen wie MISSING IN ACTION 3, DELTA FORCE 2, HITMAN und TOP DOG Regie führte, stellt HELLBOUND kein Glanzlicht dar.

Sei’s drum! Der zum damaligen Zeitpunkt 54-jährige Chuck Norris macht das Unterfangen hier zumindest einigermaßen erträglich. Zwar langt er lange nicht mehr so kraftvoll zu, wie in Zeiten von INVASION U.S.A. oder CUSACK. Dennoch ist er noch für einen Haufen belämmerter Sprüche und ein paar Kicks in Zeitlupe gut. Der Chuck trägt Sonnenbrille, Designeranzug und Boots. Dazu seine gewohnte Vokuhila-Vollbart-Combo, die dieses Mal tatsächlich als einigermaßen humane Frisur durchgeht. Zur Seite steht dem Chuck ein Afroamerikanischer Kollege und Sidekick – ein Komödientrottel wie er im Buche steht, der im Deutschen der „Justus Jonas“-Synchronsprecher spricht. Ständig hat er Hunger oder es ist ihm zu heiß oder er beschimpft einen etwas zu rasanten Chauffeur erst als „Hot Shot“ und dann als „Top Gun“. Seine Rolle, die wohl eigentlich für die Lacher gedacht war, wiegt Chucks mimische Starre zwar leicht auf, nervt aber auch in Grund und Boden.
Chucks Gegenspieler sind seine rabiate Polizeichefin, ein Mannweib ähnlich dem „Walter“ aus FRAUENKNAST, die Chuck aber mit ein paar flotten Sprüchen um den Finger wickelt, und… ach ja, der böse Satanspriester Prosatanos, irgendwie auch die Reinkarnation des Teufels, den seiner Zeit bereits Richard Löwenherz dingfest machte und der nun, aus seinem Grabverlies befreit, in der Gegenwart für Furore sorgt und auf der Suche nach einem den Herren der Finsternis erweckenden Zepter mehreren Archäologen und Antiquitäten-Sammlern das Herz heraus reißt. Dieser hat schlitzige Katzenaugen, einen Pferdeschwanz, kann sich im Raum teleportieren und arbeitet als Archäologe in Israel, was dem Film einen gewissen Touch vom EXORZIST verleiht. An sich ein recht zahnloser und unmächtiger Satansverschnitt, der Chuck im Laufe des Films nicht einmal ein Haar krümmt.

Das Ergebnis fällt leider relativ langweilig, actionarm, dümmlich und unblutig aus und erinnert ansatzweise an Okkult-Kracher wie WARLOCK – SATANS SOHN oder DEVIL 666. So richtig bedienen wird der Film weder die Horror-, noch die Actionfraktion. Die humoristischen Anwandlungen dürften egal wem unangenehm aufstoßen.

Premutos: (-)(-)(-)(-)(-)
Prosatanos: (+)(+)(-)(-)(-)
Roundhouse-Kicks: null

„Das soll ein Schlag sein!?" *zack!* "D a s ist ein Schlag!“

Fazit:
Chuck „The Fuck“ Norris wischt mit dem Teufel den Boden auf. Realistisch, filmerisch aber leider unzulänglich umgesetzt.

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