WHITE HEAT, oder wieder einmal gefühlvoll mit den deutschen Titeln MACHINENPISTOLEN, b.z.w. SRUNG IN DEN TOD versehen, gilt als absoluter Klassiker des Gangsterfilms.
Jeder Cineast jenseits des dreißigsten Lebensjahres, sollte diesen Film einmal gesehen haben. Namhafte Regisseure heutiger Zeitrechnung z.B. Martin Scorsese oder Brian de Palma bekommen vor Begeisterung Tränen in die Augen, wenn sie von diesem Meisterwerk sprechen.
Was ist also wirklich dran an WHITE HEAT?
Problematisch war für mich ersteinmal das Entstehungsalter. Der Zahn der Zeit, geht auch an Meisterwerken nicht spurlos vorrüber. WHITE HEAT wurde 1949 gedreht und man spürt einfach immer noch die "Altlasten" der Stummfilmzeit. Gestik und Mimik der Schauspieler wirken immer noch etwas überzogen. Aufgrund der damals noch eingeschränkten technischen Möglichkeiten, sehen Kulissen leider auch wie solche aus. Und manche Szenen (Radar-Verfolgung im Polizeiwagen) erscheinen aus heutiger Sicht unfreiwillig komisch.
Übt man sich ungeachtet dieser Faktoren in Toleranz, bekommt man eine spannende Thriller mit einem überzeugenden James Cagney, einer hübschen Virginia Mayo und einer brillianten Margaret Wycherly zu sehen. Die Charaktere sind für diese Zeit erstaunlich innovativ angelegt und die Story bietet Facettenreichtum.
Unter-dem-Strich ein (auf jeden Fall) sehenswerter Krimi, der nur leider an manchen Ecken und Enden "Staub" angesetzt hat.