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Einer der ersten richtigen Women-in-Prison-Filme - und dass der Regisseur bezeichnenderweise auch noch Jess Franco heißt, macht die Sache dieses Mal tatsächlich schöner! Für 1969 äußert gewagt, bekommt der Zuschauer alles zu sehen, was in diesem Subgenre zum schier unverzichtbaren Standard wurde: Sadistische Wärter*innen, lesbische Spielchen, Catfights, die Knastrevolte und die Flucht durch den Dschungel.

Franco inszenierte hier mit viel Geschick für Atmosphäre, so dass "Der heiße Tod" fast schon wegweißend für den späteren Euro Sleaze werden sollte. Außerdem konnte der Produzent einpaar wirklich hübsche Mädels verpflichten.

Interessanterweise wird auch diese Mischung aus Softsex und Knastdrama von einer Legende begleitet: So folgte 1974 der Zusammenschnitt "Les Brulantes", in dem zusätzliche Sexszenen eingefügt wurden. Anscheinend war sogar der gute Bruno Mattei in das Flickwerk involviert, das einen verfrühten Caligula-Effekt ausgelöst haben mag, schließlich sind im Original so namhafte Schauspieler wie Maria Schell oder Herbert Lom zu sehen.

Daher ist "Der heiße Tod" für die damalige Zeit bestimmt bahnbrechend gewesen - aus der heutigen Sicht ein verruchtes kleines Filmchen, in dem Franco einmal mehr seine künstlerischen Ambitionen mit purer Fleischbeschau zu kombinieren wusste. Leider ist die Handlung bisweilen ziemlich zäh, so dass vom Zuschauer ein gewisses Durchhaltevermögen abverlangt wird. Für WIP-Fans dennoch essentielles Pflichtprogramm und echter Kult, wenn auch dieses Mal nur im Kleinformat.

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