Hat gut geschmeckt ... allerdings weder Fisch noch Fleisch!
Die Fakten:
Der Spannungsaufbau wurde gekonnt in Szene gesetzt.
Die Motivation des Erfinders (Tod seiner Verlobten), die letztendlich zum Bau der Zeitmaschine führt, ist ganz klar ein solideres Fundament als im Originalfilm von 1960.
Die Spezialeffekte sind hervorragend inszeniert (Computeranimationen, die den Verfall und Aufbau und Häusern zeigen, sowie die flinken MORLOKS, sind einfach up to date).
Der Hauptdarsteller wirkt erst ziemlich steril und gewinnt im Laufe der Handlung an Profil. Diese Figur ist eindeutig auf ein junges Publikum zugeschnitten. Seine Motivation der Handlungen ist immer Aktion bzw. Reaktion. Leider verkommt bei allem Aktionismus die charakterliche Tiefe der Person.
Ja, und das ist vielleicht der entscheidende Kritikpunkt des Streifens: er ist zu glatt, zu schnell und einfach gesagt, zu kurz geraten.
Das Thema Logiklöcher, das von anderen Kritikern ausführlich behandelt wurde, lasse ich da mal außer acht.
Immerhin befinden wir uns in SF-Genre ... und im Reiche des Phantastischen sind eigentlich alle Dinge möglich und sollten nicht erbsenzählermäßig in die Waagschale geknallt werden.
Fazit: schön, schnell, effektiv ... Popcorn auf der Überholspur, aber der Tiefsinn blieb auf dem Parkplatz.
Hier wäre eine "längere" Director´s Cut-Version auf DVD nötig gewesen, um in jedem Bereich anständig zu punkten.
Leider erwartet der Zuschauer von einem Remake immer ein noch besseres Produkt als vom Ursprung ... und das ist meines Erachtens der elende Teufelskreis.
Ein Remake kann nie besser oder schlechter sein ... eben nur anders ...
Wenn Ihr die Neuverfilmung dieses reizvollen Stoffes als eigenständiges Produkt seht, werdet Ihr für (leider zu kurz geratene 90 Minuten) sehr gut unterhalten.