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Handlung:
Der junge und etwas zerstreute Professor Alexander Hartdegen (Guy Pearce) wandelt unbesorgt und voller Ideen durchs Leben. Als er seiner geliebten Emma einen Heiratsantrag macht und ihr einen Ring schenkt, werden die beiden von einem Straßenräuber überfallen. Während einem Handgemenge löst sich ein Schuss aus der Waffe des Räubers und Emma liegt tot am Boden.
Nach vier von Depression geplagten Jahren schafft es Hartdegen eine Zeitmaschine zu bauen. Damit reist er zurück in die Vergangenheit und versucht, diese Tragödie zu verhindern. Es gelingt ihm, Emma und sich vor dem Räuber zu schützen, doch einige Augenblicke später wird Emma von einer Kutsche überfahren.
Hartdegen merkt, dass er dieses Ereignis nicht rückgängig machen kann und reist in die Zukunft, um dort eine Antwort zu finden, warum man die Vergangenheit nicht ändern kann.
Nach einem Zwischenstopp im Jahre 2030 reist er 800.000 Jahre in die Zukunft.
Dort hat sich die menschliche Rasse in zwei Spezies geteilt: in die über der Erde wohnenden Eloi und die unterirdischen Morlocks.

Die zweite Verfilmung von H. G. Wells Roman „The Time Machine“ (1895) stammt diesmal von seinem Urenkel Simon Wells. Wie auch der erste Film „Die Zeitmaschine“ (1960) von George Pal, hält sich auch diese Verfilmung nicht genau an den Roman, beinhaltet aber dennoch eine angenehme und spannende Geschichte.
„The Time Machine“ besitzt eine exzellente Ausstattung und starke Bilder. Die Dekors des 19. Jahrhunderts wurden mit viel Liebe zum Detail entwickelt und sogar die Holzkonstruktionen der Eloi sehen prachtvoll aus.
Die Zeitmaschine an sich sieht ziemlich protzig aus, wenn man bedenkt, das der Film Ende des 19.Jahrhunderts spielt. Eine riesige Maschine, glänzend und blinkend; kaum zu glauben, dass Hartdegen dieses goldglänzende, kompakte Maschinchen allein gebaut haben soll.
Die Morlocks hingehen sehen zu sehr monsterhaft aus, wo sie doch noch im alten Film etwas menschlicher aussahen und man sich die Teilung der Menschheit in zwei verschiedene Rassen etwas besser vorstellen konnte.
Eine schauspielerische Glanzleistung vollbrachte Guy Pearce in der Rolle des Alexander Hartdegen. Am Anfang noch als zerstreuter und besessen arbeitender Wissenschaftler entwickelt er sich nach dem Tod seiner Geliebten in ein depressives und von Schuldgefühlen geplagtes Wesen.
Auch Orlando Jones gibt als „VOX“, das Informationssystem der Bibliothek, eine witzige Vorstellung ab.
Als Anführer der Morlocks ist Jeremy Irons in einer ziemlich ungewohnten Rolle.
In den paar Minuten, die er am Schluss zu sehen ist, macht er seine Sache ganz gut. Doch wahrscheinlich hatte Irons nichts weiter besonderes vor, als sich mal kurz mit viel Schminke und ein paar Sprüchen dort zu zeigen.
Der Film ist in den ersten Minuten mit einem starken Schicksalsschlag geprägt, während man später in den Genuss der Zeitreisen kommt und danach in einen Action-reichen Film entführt wird, wobei das Zeitreisen etwas in den Hintergrund gerät.
In „Die Zeitmaschine“ von 1960 hört der Zuschauer noch den inneren Monolog des Zeitreisenden, während er durch die Zeit reist. Seine Empfindungen, Gefühle und Gedanken, die eine gewisse Spannung hervorriefen. Diesen inneren Monolog hat man in „The Time Machine“ nicht mehr; das Zeitreisen wirkt unspektakulär und langweilig.
Unübertrefflich sind die Special-Effects: man sieht wie Häuser gebaut werden, wie Bäume wachsen, wie Landschaften erodieren und eine komplette Eiszeit, und das alles in wenigen Sekunden.
Ein weiteres Lob verdient der Soundtrack des Films, welcher von Klaus Badelt stammt; kraftvolle, spannende und klassische Musik während des ganzen Films.
Im Allgemeinen ist „The Time Machine“ astreines Popcorn-Kino ohne große Langeweile mit Action, Tragödie und etwas Humor.
Muss man einfach sehen.

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