Das Leuchten der Stille (2010)

Zu glatt, kalkuliert und fad...10.09.2011

Hier ein Wort vorab zur deutschen Titelschmiede...während das Orginal "Dear John" heißt und damit auf das Idiom anspielt, mit dem der Amerikaner die "Es ist aus - Briefe" der Daheimgebliebenen an die Soldaten bezeichnet, hat der deutsche Titel mal gar nichts mit der Handlung zu tun. Hier leuchtet nix, und still ist es auch nicht...wer sich derartiges ausdenkt, gehört zurück in die Schule. Das mußte hier gesagt werden, ändert aber leider auch nichts an der Tatsache, das der miese Titel leider keinen guten Film zudeckt...denn der Streifen ist genau so schlecht, da beißt die Maus keinen Faden ab. Man versucht hier mit allen Mitteln, auf die Tränendrüse zu drücken, und scheitert dabei erbärmlich.

Das ist schade, denn ich war in der rechten Stimmung...das Wetter kalt, die Liebste im Arm, die Vorlage von Herrn Sparks...da habe ich mir etwas aus der Klasse von Wie ein einziger Tag erwartet, denn ich mag ab und an die Rührstücke, wenn sie gut gemacht sind, beispielsweise der Knaller P.S. Ich liebe Dich - oder mein absoluter Favorit, der weithin unbekannte Griffin & Phoenix. Und genau auf diese Zielgruppe haben es die Macher des hier kritisierten Streifens abgesehen, doch das merkt man dem Film leider auch an jeder Stelle an. Hier ist kjeder Dialog von Gutmenschen geschrieben, jede Handlung eine edle, die Nebenfiguren sind nicht nur einfach da, sondern tragen alle ihr Päckchen, der autistische Vater der Hauptfigur, der autistische Sohn der Nachbars, dessen Frau gestorben ist...und der im Verlauf des Films auch noch Leukämie bekommt.

Das ist von allem zu viele, und nichts davon ist wirklich lebendig. Da die Hauptgeschichte auch noch reichlich unglaubwürdig ist - er und sie verlieben sich während zwei Wochen Heimaturlaub, leben fürderhin aber nur aus Briefen miteinander, worauf er dann irgendwann per Post den Laufpaß bekommt - konzentriert man sich sehr auf die Kleinigkeiten. Dadurch bemerkt man auch , wie aalglatt das alles ist, man wird zusehends ermüdet, der Film zieht und zäht sich, wird immer unerträglicher...doch natürlich gibt es auch ein Happy-End, das muß sein, wie augesetzt es auch wirkt. Nun ja, habe schon schlechtere Streifen gesehen, aber noch nicht viele...daher hier nur 4/10.