Ich bin mit gemischten Gefühlen in diesen Film gegangen, da ich eine weichgespülte Version von "Conan" erwartete, und die Effekte schon in den "Mumien"-Filmen erbärmlich waren. Auf's Schlimmste gefasst machte ich es mir also im Kinosessel bequem, und harrte der Dinge, die da kommen würden...
Allerdings zerstreute schon der Anfang meine Bedenken, da sich Dwayne "The Rock" Johnson als altertümlicher Abenteurer und Kämpfer gar nicht mal schlecht macht, und der Film ein ausgelassenes Actionfeuerwerk abbrennt, ohne sich dabei allzu ernst zu nehmen. Da keiner der Darsteller wirklich gut, und die Story recht dünn ist, sind es eben auch die Kämpfe und Explosionen, die den Zuschauer bei Laune halten. Unterlegt von einem coolen Metal-Soundtrack á la "Kull The Conqueror" läuft der Film während dieser Sequenzen auf Hochtouren, wird allerdings zwischendurch immer mal etwas im Tempo gebremst, da die Beziehung der Hauptprotagonisten vorangetrieben wird.
Die Darsteller geben sich wie schon erwähnt redliche Mühe, schaffen es aber leider nicht, wirklich glaubwürdig zu erscheinen. Zu hölzern sind die Mienen, und zu holprig ist das Drehbuch, als dass man diesen Film wegen den dargebotenen Leistungen besuchen sollte. Gerade der "lustige" Sidekick schafft es immer wieder, stimmungsvolle Szenen durch einen blöden Spruch zunichte zu machen. Wer ist eigentlich für das ungeschriebene Gesetz verantwortlich, nach dem in Filmen dieses Genres immer ein Trottel Marke "Jar-Jar" auftauchen muss? Naja, wenigstens kann man diesmal ohne größeren Schaden damit leben! Unterstützt von einigen cool gefilmten Posen schafft es "The Rock" allerdings, seinem Charakter zumindest eine Spur von Leben einzuhauchen, und den Film durch sein Charisma zu tragen. Viel mehr als in den Shows der WWF sollte man allerdings nicht erwarten: Er darf Gegner durch die Luft schleudern, ab und an einen Wrestlingmove zeigen, und sogar sein Markenzeichen, "The People's Eyebrow", kurz zum Besten geben. Wer auf Wrestling steht, sollte sowieso wissen, was er von ihm zu erwarten hat.
Die Drehbuchautoren haben sich augenscheinlich vorher einige Klassiker angeschaut, was sich u.a. durch folgende "Diebstähle" bemerkbar macht: Der Scorpion King führt den Bogen des Odysseus, den kein anderer Mann spannen kann, er benutzt einen von Indiana Jones inspirierten Gong als Fluchtmöglichkeit aus einem Harem, lässt sich á la Robin Hood von einem Katapult durch die Luft schleudern, und erledigt seine Verfolger wie Rambo in einer Höhle. Desweiteren muss sich die Seherin einem von Flash Gordon inspirierten Test unterziehen, und die Idee zum Metal-Soundtrack hat man sich wie oben schon beschrieben bei "Kull The Conqueror" ausgeborgt. Nichtsdestotrotz ist es schön, endlich wieder einmal einen Vertreter des "Conan-Genres" auf der Leinwand zu sehen... und wenn ein Film so viel Spass macht wie dieser, dann lässt man sich gerne aufgewärmte Ideen vorsetzen. Ich will ein Sequel!